Drogenstudie: Jugendliche trinken und rauchen weniger

Mehr Cannabis - weniger Tabak

Jugendliche können immer besser mit den Verlockungen von Alkohol und Tabak umgehen. Die aktuelle Drogenstudie zeigt, dass Aufklärungskampagnen offenbar Wirkung zeigen und der Konsum legaler Drogen zurückgeht.

Weniger jugendliche Raucher / © Patrick Pleul (dpa)
Weniger jugendliche Raucher / © Patrick Pleul ( dpa )

Noch nie haben so wenige Jugendliche geraucht wie im vorigen Jahr. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Drogenaffinitätsstudie, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Mittwoch in Berlin vorgestellt haben.

Rückgang beim Zigaretten-Konsum

Nur noch knapp acht Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen greifen zur Zigarette. Das ist der niedrigste Stand seit den ersten Vergleichsstudien der Bundeszentrale in den 70er Jahren. Unter den 18- bis 25-Jährigen liegt die Raucherquote bei rund 26 Prozent und ist ebenfalls seit Jahren rückläufig.

Mortler machte sich erneut für ein Verbot der Außenwerbung für Tabak und Zigaretten stark. Sie erwarte, dass der Gesetzentwurf in den kommenden Wochen ins Kabinett komme, sagte sie. Tabakwerbung ist in den Medien bereits verboten, auf Plakaten, Aufstellern und im Kino aber weiter erlaubt.

Weniger Alkohol

Der Drogenstudie zufolge wird unter Jugendlichen von Jahr zu Jahr auch weniger getrunken. Besonders deutlich ist der Konsum bei den Zwölf- bis 17-Jährigen zurückgegangen. 2015 tranken zehn Prozent regelmäßig Alkohol, vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele. Unter den 18- bis 25-Jährigen trinkt jeder Dritte regelmäßig - also einmal pro Woche - Alkohol.

Mortler und die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss, warnten vor dem nach wie vor verbreiteten Rauschtrinken. Bei den Männern zwischen 18 und 25 sind es fast 45 Prozent, die sich mindestens einmal im Monat gezielt betrinken, bei den Frauen ist es jede Dritte. Mortler wertete die Trends bei Alkohol und Tabak insgesamt als Erfolg diverser Präventionskampagnen. "Rauchen gehört nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen", sagte sie.

Kiffen beliebt

Harte illegale Drogen spielen beim Drogenkonsum von jungen Erwachsenen im Bundesdurchschnitt nur eine geringe Rolle. Zwischen zwei und vier Prozent beschaffen sich Kokain, Ecstacy oder neue psychoaktive Substanzen, die sogenannte "Legal Highs". Die mit Abstand häufigste illegale Droge ist weiterhin Cannabis. Jeder dritte junge Erwachsene und jeder zehnte Jugendliche hat Erfahrungen mit dem Kiffen. Mortler sprach sich vor diesem Hintergrund erneut gegen eine Legalisierung von Cannabis aus. Wer das fordere, sorge nur dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint griffen, sagte sie.

Die Drogenaffinitätsstudien der Bundeszentrale werden seit 1973 in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Für die Untersuchung von 2015 wurden rund 7.000 Menschen zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Die jüngste vorherige Befragung erfolgte 2011.


Quelle:
epd