Christliche Initiative vergibt schlechte Noten

Schokohasen oft unfair hergestellt

Schokohasen sind beliebt - doch die meisten werden unter bedenklichen Umständen hergestellt, sagt die christliche Initiative Romero (CIR). Beim Kakao-Anbau in Westafrika arbeiten mehr als zwei Millionen Kinder. 

Lecker, aber auch fair gehandelt?  / © Patrick Pleul (dpa)
Lecker, aber auch fair gehandelt? / © Patrick Pleul ( dpa )

Viele Schoko-Osterhausen schneiden nach einem Test der christlichen Initiative Romero (CIR) bei ökologischen und sozialen Kriterien schlecht ab. Mehr als die Hälfte der 20 Schoko-Produkte aus deutschen Supermärkten seien wegen der prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau als bedenklich eingestuft worden, erklärte die entwicklungspolitische Initiative am Freitag in Münster und Berlin.

Vier Schoko-Hasen seien positiv bewertet worden. Testsieger wurde das Produkt des Schweizer Bio-Unternehmens Chocolat Schönenberger. Auf den zweiten Platz kam der Hase von Alnatura.

Kinderarbeit weit verbreitet

Durchschnittlich fast zehn Kilogramm Schokolade isst nach Angaben der Initiative jeder Bundesbürger im Jahr. Viele der Schokoladen-Osterhasen hätten "einen bitteren Beigeschmack", erklärte Sandra Dusch Silva von Romero. Im Kakao-Anbau in Westafrika arbeiteten mehr als zwei Millionen Kinder. In Ghana verdienten Kakao-Bauern rund 80 Cent am Tag, in der Elfenbeinküste rund 50 Cent.

Die beim Anbau eingesetzten Pestizide schädigten Kleinbauern sowie ihre Familien und die Umwelt.

Mehr Verantwortung übernehmen 

Die Initiative rief die Supermärkte auf, bei ihren Waren Verantwortung zu übernehmen und stärker auf soziale und ökologische Produktionsbedingungen zu achten. Kritisch bewertete die CIR die Übernahme der Kette Tengelmann durch Edeka. Der Test habe gezeigt, dass Edeka seiner sozialen Verantwortung und Marktmacht nicht gerecht werde. Das werde sich nach der Fusion nicht bessern, befürchtet die Initiative.

Die Initiative bewertete die getesteten Schoko-Hasen anhand von mehreren in Deutschland bestehenden unabhängigen Siegel wie Fairtrade und dem EU-Bio-Siegel, die soziale und ökologische Qualität bewerten.  Die christliche Initiative Romero setzt sich für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein.

Einsatz für Menschenrechte

Die CIR hat nach eigenen Angaben anhand der in Deutschland bestehenden unabhängigen Siegel - dem Fairtrade-Siegel, dem UTZ-Siegel und dem EU-Bio-Siegel - die soziale und ökologische Qualität der 20 Schokoladen-Osterhasen bewertet. Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen der Hersteller und Supermärkte seien nicht berücksichtigt worden. Die CIR setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte im Süden ein.


Quelle:
epd , KNA