KAB im Erzbistum Köln lädt zum Kreuzweg der Arbeit

Stationen und Aktionen in Kölner Innenstadt

Ein Kreuzweg am verkaufsoffenen Samstag mitten durch Kölns Innenstadt - das geht und hat Tradition. Die katholische Arbeitnehmerbewegung des Erzbistums Köln organisiert diese Aktion und lädt zur Teilnahme ein.

Aktion der KAB Köln / © Katholische Arbeitnehmerbewegung Köln
Aktion der KAB Köln / © Katholische Arbeitnehmerbewegung Köln

domradio.de: Die Kreuzwege, die sie im Erzbistum Köln organisieren, die haben eine Tradition. Finden die in jedem Jahr statt?

Hildegard Lülsdorf (Stellevertretende Diözesanratvorsitzende der katholischen Arbeitnehmerbewegung des Erzbistums Köln): Die finden jedes Jahr statt, immer am zweiten Samstag der Fastenzeit und seit 2005 immer in verschiedenen Städten. Dieses Jahr in Köln, im vergangenen Jahr in Wuppertal. Aber immer im Erzbistum Köln. Als katholische Bewegung sind wir im Erzbistum Köln unterwegs.

domradio.de: Dabei ist auch ein Bläserchor, der Bläserchor St. Josef aus Köln-Dellbrück. Machen die richtig Musik und Krach unterwegs?

Lülsdorf: Die werden unterwegs keinen Krach machen, sondern nur an den Stationen. Am Anfang zum Sammeln werden sie ein kleines Stück spielen und dann zum Schluss mit einem Lied begleiten.

domradio.de: 150 Menschen ziehen betend und singend mitten durch Köln, und das auch noch an einem verkaufsoffenen Samstag. Wird man da nicht seltsam angeschaut?

Lülsdorf: Man wird komisch angeschaut. Aber wir haben auch Infozettel dabei, die wir an die Umstehenden austeilen und laden sie auch spontan ein, mitzugehen.

domradio.de: Welche Reaktionen haben Sie denn aus früheren Jahren schon bekommen?

Lülsdorf: Die waren unterschiedlicher Art. Auf der einen Seite wunderbar, dass man so etwas macht, auf der anderen Seite aber auch Unverständnis. Aber dafür sind wir auch unterwegs und machen unsere Themen öffentlich.

domradio.de: Kommen wir noch einmal zu dem Sinn und Zweck zurück. Also Beten und politisches Handeln ist beides notwendig und es geht um menschenwürdiges Arbeiten. Da gibt es an den einzelnen Stationen immer Schwerpunkte. Was machen Sie da zum Beispiel?

Lülsdorf: Wir haben beispielsweise vor dem Rathaus eine Station, bei der wir über eine gerechte Regierung und die Sozialgesellschaft, nachdenken. Wir haben immer einen Text und eine Auslegung zur sozialen Gerechtigkeit dabei und fragen, wie es mit Befristung, Leiharbeit, Scheinselbständigkeit oder Mindestlohn aussieht. Das muss wesentlich mehr in den Vordergrund gerückt werden, weil eben der Mensch im Mittelpunkt steht.

domradio.de: Das bedeutet, an den einzelnen Stationen gibt es dann auch immer kleine Informationsveranstaltungen?

Lülsdorf: Ja, es gibt eine kleine Info-Veranstaltung. Einmal zur Historie, wo man sich gerade räumlich befindet und was man hier macht. Und dann gibt es einen Schrifttext zum passenden Thema und eine Auslegung, um ein bisschen den Stand der KAB zu verdeutlichen.

domradio.de: Gemeinsames Essen gehört auch zu einer anständigen Gemeinschaft dazu. Findet das dann auch noch statt?

Lülsdorf: Ja. Alle, die mitgehen, sind eingeladen, auch anschließend im Pfarrheim von Sankt Severin einen kleinen Imbiss, eine warme Suppe, eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser einzunehmen. Man muss auch kein KAB-Mitglied sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Samstag um 11.00 Uhr zum Heumarkt in Köln zu kommen und mit zu gehen. Etwa zwei Stunden wird der Kreuzweg dauern. Gegen 13.00 Uhr werden wir in Sankt Severin sein. 

Das Interview führte Uta Vorbrodt.


Quelle:
DR