Bundesweiter Tag der Kinderhospizarbeit

"Grüne Bänder der Hoffnung"

Krankheit, Tod und Trauer - Themen, mit den Menschen oftmals nur schwer umgehen können. Die Deutsche Kinderhospizstiftung ruft zum bundesweiten "Tag der Kinderhospizarbeit" auf, um sich mit der Situation todkranker Kinder auseinanderzusetzen.

Kinderhospiz Balthasar in Olpe / ©  Wolfgang Radtke (KNA)
Kinderhospiz Balthasar in Olpe / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Zwar seien die Bereiche Krankheit und Tod ein gutes Stück aus dem Tabubereich herausgerückt, jedoch falle es immer noch vielen Menschen schwer, mit diesen Themen umzugehen, erklärte die Stiftung am Dienstag in Olpe. Sprachlosigkeit und Mitleid blockierten oftmals eine Begegnung mit den betroffenen Familien.

Bänder der Solidarität

Am bundesweiten "Tag der Kinderhospizarbeit" am Mittwoch rücken Initiativen, ambulante und stationäre Kinderhospize mit zahlreichen Veranstaltungen die Situation erkrankter Kinder und ihrer Familien in den Mittelpunkt. Als Zeichen der Verbundenheit ruft der Verein dazu auf, "grüne Bänder der Hoffnung" an Fenstern, Autos oder Bäumen zu befestigen. Das gemeinsame Band solle die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verbinden, hieß es. Die Veranstalter kündigten Gespräche mit Koordinatoren in der Flüchtlingshilfe an, um auch erkrankten Kindern in Flüchtlingsfamilien helfen zu können.

Die zentrale Veranstaltung findet in diesem Jahr in Lünen statt. Am Programm beteiligen sich unter anderem die Musiker Heinz Rudolf Kunze und Gregor Meyle, die Schauspielerin Jasmin Schwiers und der ehemalige Fußballnationalspieler Jens Nowotny, wie der Deutsche Kinderhospizverein ankündigte. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr die nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann (SPD) übernommen.

Die Kinderhospizstiftung hat erneut einen Medienpreis ausgeschrieben. Ziel sei es, das Thema Kinderhospizarbeit weiter zu enttabuisieren und die mediale Aufmerksamkeit zu vergrößern, hieß es. Beiträge für den Medienpreis TOM können bis zum 31. August eingereicht werden. Die Preisverleihung findet am 6. Dezember im Düsseldorfer Landtag statt. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

Betreuung durch Kinderhospizdienste

In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Kinderhospizstiftung rund 50.000 Kinder mit einer tödlichen Krankheit. Viele von ihnen werden mit ihren Familien durch ambulante Kinderhospizdienste und stationäre Kinderhospize begleitet. Derzeit gibt es den Angaben zufolge bundesweit rund 145 ambulante Kinderhospizdienste, die vor allem ehrenamtliche Helfer in die Familien vermitteln. Hinzu kommen 15 stationäre Einrichtungen, in denen betroffene Kinder und ihre Familien auch über längere Zeit aufgenommen werden können.

Der Kinderhospizverein wurde im Februar 1990 von betroffenen Familien gegründet. Das erste Kinderhospiz wurde 1998 in Olpe eröffnet. Der Kinderhospizverein selbst betreibt derzeit 18 ambulante Kinderhospizdienste.


Quelle:
epd