KAB: Politik muss ehrenamtliche Flüchtlingshelfer stärker unterstützen

Die falsche Antwort

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) ruft nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht zur Besonnenheit in der Debatte um die Integration von Flüchtlingen auf. Das aktuelle Asylrecht dürfe nicht eingeschränkt werden.

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Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschland (KAB)
Flüchtlingshelfer in Dortmund / © Maja Hitij (dpa)
Flüchtlingshelfer in Dortmund / © Maja Hitij ( dpa )

"Nicht nur die deutsche Vergangenheit, sondern auch unsere christlichen Grundwerte verbieten es, das gegenwärtige Asylrecht weiter einzuschränken", sagte Pfr. Johannes Stein, Bundespräses des katholischen Sozialverbandes. Stein betonte, dass das jetzige Asylrecht und der rechtsstaatlichen Mittel ausreichten, um die Herausforderungen rund um die Flüchtlingssituation zu regeln. "Die gegenwärtige Debatte trägt nicht dazu bei, die Integration der vor Krieg, Terror und Vergewaltigung geflüchteten Menschen zu ermöglichen." Er warnte die politischen Entscheidungsträger davor, auf rechtspopulistische Forderungen und einen menschenverachtenden Rassismus einzugehen oder das Wort zu reden.

Er wünsche sich, dass die Politik die ehrenamtliche Arbeit der vielen Menschen in den Gemeinden und Pfarreien stärkt und unterstützt. Viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger aber auch viele KAB-Mitglieder, die sich bisher ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit engagiert haben, seien durch die Äußerungen einiger Politiker und der unübersichtlichen Berichterstattung verunsichert. Bundespräses Stein rief die Frauen und Männer in der KAB dazu auf, sich weiter vor Ort zu engagieren und Aufklärungs- und Integrationsarbeit zu leisten. "Wir dürfen uns nicht einer Politik des Gegeneinanders anschließen, sondern müssen miteinander die Herausforderungen, die durch die Flüchtlingssituation in Deutschland entstanden sind, bewältigen". betonte Stein. Er verlangt weitere Anstrengungen von der Politik, Kommunen und Helferinnen sowie Helfern, bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. KAB-Bundespräses Stein sprach die Befürchtung aus, dass der Streit um die Verschärfung des Asylrechts politisch genutzt werde, um die Probleme auszusitzen. "Unser Rechtsstaat reicht aus, um Kriminalität, da, wo sie auftritt, zu bekämpfen. Eine menschenfreundliche und soziale Gesellschaft zeigt sich darin, dass wir zusammenstehen und tatkräftig Hilfe leisten."