Diakonie zu Flüchtlingspolitik

Schluss mit Debatte über Obergrenze

Der Präsident der evangelischen Diakonie, Ulrich Lilie, hat ein Ende der Debatte über Obergrenzen für Flüchtlinge verlangt. Widersprüchliche Signale aus der Politik verunsicherten nur die ehrenamtlichen Helfer.

Jesidische Flüchtlinge / © Stefanie Järkel (dpa)
Jesidische Flüchtlinge / © Stefanie Järkel ( dpa )

Lilie äußerte sich im SWR-Interview der Woche. Es müsse jetzt "Schluss sein" mit Debatten über Obergrenzen oder Grenzsicherung. Bislang habe er dazu auch keine schlüssigen Antworten gehört.

Die Bereitschaft zum Engagement für Flüchtlinge beurteilte Lilie als ungebrochen. 2015 ein "Jahr der Zivilgesellschaft" gewesen, sagte er. Zugleich mahnt der Diakonie-Präsident, auf die Sorgen der Menschen einzugehen. "Es darf auf keinen Fall sein, dass es soziale Verlierer der Integrationspolitik gibt." Gemeinsam könne das geschafft werden.

Viele Sozialdezernenten in den Städten und Landkreisen seien bereit, Befürchtungen in der Bevölkerung ernst zu nehmen. Zugleich wolle man "den 'Dumpfbacken' nicht in die Hände spielen". Lilie riet zu persönlichen Begegnungen mit Flüchtlingen, um Ängste und Vorurteile abzubauen. Flüchtlinge seien "keine Konkurrenten", sondern Menschen, "die Potenziale einbringen, die auch leistungsbereit sind, die Mitverantwortung für die Gestaltung dieses Landes übernehmen wollen", so der Diakonie-Präsident.

 


Quelle:
KNA