Caritas: Betreuungsvereine vor dem Kollaps

Keine Erhöhung bei Stundensätzen

Die Caritas sieht sogenannte Betreuungsvereine, deren Mitglieder sich als eine Art Vormund um finanzielle und rechtliche Angelegenheiten Bedürftiger kümmern, in ihrer Existenz gefährdet.

 (DR)

Das vom Gesetzgeber gewollte System der Betreuungsvereine stehe vor dem Kollaps, erklärte der Caritasverband Paderborn am Montag. Fünf Betreuungsvereine in NRW hätten bereits aufgegeben und sich aufgelöst, einer davon im Erzbistum Paderborn. Auch die übrigen hätten zu kämpfen.

Trotz gestiegener Kosten habe es seit mehr als zehn Jahren keine Erhöhungen bei den Stundensätzen der Vereinsbetreuer gegeben, erklärte die Caritas. Dabei seien in dieser Zeit die Preise um fast 16 Prozent und die Personalkosten gar um 25 Prozent angestiegen.

Betreuungsvereine unterstützen und beraten rechtliche Betreuer. Einen rechtlichen Betreuer bekommen kranke Menschen an die Seite gestellt, die sich nicht mehr selbst um eigene Angelegenheiten kümmern können.

Der katholische Wohlfahrtsverband mahnte in einem Brief an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Unterstützung für die Betreuungsvereine an. Für die Vergütungen sei zwar der Bund zuständig. Eine Anpassung und die zukünftige automatische Angleichung an die allgemeinen Kosten könne jedoch nur mit Zustimmung der Länder durchgeführt werden. Bis zu einer endgültigen Entscheidung müsse es darüber hinaus schon jetzt zu einer Anhebung der Betreuungsentgelte kommen.


Quelle:
epd