Brief der Kölner Oberbürgermeisterin

"Ich weiß selbst, was sie nun durchmachen müssen"

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Opfern der Anschläge von Paris ihr Mitgefühl ausgesprochen und zu einem entschiedenen Eintreten für ein friedliches Miteinander aufgerufen. Reker schrieb ihrer Pariser Kollegin einen Brief.

Kondolenzbücher im Kölner Rathaus / © Maja Hitij (dpa)
Kondolenzbücher im Kölner Rathaus / © Maja Hitij ( dpa )

Sie trauere mit den Familien und Freunden der Opfer und bete, dass sie in dieser schweren Stunde Beistand und Trost fänden, schrieb Reker am Sonntag in einem Brief an die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. "Ganz besonders fühle ich auch mit den vielen Verletzten. Ich weiß selbst, was sie nun durchmachen müssen." Reker erholt sich zurzeit noch von den Folgen einer Messerattacke mit mutmaßlich fremdenfeindlichem Hintergrund, bei der sie im Oktober schwer verletzt wurde.

"Trotz dieser Orgie der Gewalt dürfen wir uns nicht von denen einschüchtern lassen, denen Toleranz und ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen ein Dorn im Auge sind", heißt es in dem Schreiben weiter. Reker rief alle Kölner auf, sich entschieden für die Grundwerte von Freiheit und Demokratie einzusetzen und Fanatikern keinen Raum zu geben. "Nur, wenn wir klar und deutlich für Freiheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander in unserer Stadtgesellschaft einstehen, werden wir ihnen ihren Triumph nehmen", betonte die Oberbürgermeisterin.

Kondolenzbuch im Rathaus

Die Stadt Köln hat im Spanischen Bau des Rathauses ein Kondolenzbuch für die Opfer und Betroffenen der Attentate von Paris ausgelegt, in das sich die Kölnerinnen und Kölner eintragen können. Es befindet sich an der Stelle, an der auch das Kondolenzbuch für den verstorbenen früheren Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Schmidt, ausliegt.


Quelle: