Margot Käßmann würdigt Träger des Aachener Friedenspreises

"Persönliche Risiken zum Wohle anderer"

Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Träger des diesjährigen Aachener Friedenspreises gewürdigt. Sie gingen große persönliche Risiken ein, um sich für andere Menschen einzusetzen, so Käßmann zu WDR 5.

Imam Layama u. Erzbischof Nzapalainga (r) (KNA)
Imam Layama u. Erzbischof Nzapalainga (r) / ( KNA )

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hält am Dienstagabend in Aachen die Laudatio für die drei marokkanischen Studenten Rakotonirina Mandimbihery Anjaralova, Lumbela Azarias Zacarias und Balorbey Theophilius Oklu aus Marokko sowie den katholischen Erzbischof von Bangui, Dieudonne Nzapalainga, und Imam Oumar Kobine Layama. Die Auszeichnung ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Die drei Studenten erhalten den Preis für ihren Einsatz für Flüchtlinge in der marokkanischen Wüste. Dort sei die Situation ähnlich schlimm wie im Mittelmeer. Es nehme nur keiner Notiz von der Not der Menschen, sagte Käßmann.

Kämpfe in Zentralafrika nicht religiös motiviert

Mit Blick auf Nzapalainga und Layama meinte Käßmann, als Christin freue sie sich, "dass die beiden sagen: 'Religion darf nicht Konflikte verschärfen, sondern wir werden alles tun, dass Religion Konflikte in Zentralafrika entschärft'". Seit Ende 2012 wird die Zentralafrikanische Republik immer wieder von Konflikten erschüttert. Am Anfang stand ein Aufstand der muslimisch geprägten Seleka-Milizen aus dem Nordosten des Landes.

Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) betonten Nzapalinga und Layama, dass die Kämpfe keine religiösen Ursachen hätten. Vielmehr werde Religion für die Belange der jeweiligen Parteien instrumentalisiert. Im Kern gehe es bei den Auseinandersetzungen um Macht und die Kontrolle über die wertvollen Rohstoffe des Landes. Die Zentralafrikanische Republik verfügt über bedeutende Uran-Vorkommen; weitere Exportartikel sind unter anderem Diamanten und Tropenhölzer.

 

Quelle:
KNA