Studie: Viele überflüssige Krankenhausbehandlungen

Stationär statt ambulant

Zwei Millionen Patienten kommen jährlich in Deutschland ins Krankenhaus, obwohl sie ambulant behandelt werden könnten. Das geht aus einer Untersuchung des Forschungsinstituts IGES hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Krankenhausschild (dpa)
Krankenhausschild / ( dpa )

Daraus ergeben sich enorme Kosten für das Gesundheitssystem: Denn die ambulante Behandlung kostet im Schnitt etwa 60 Euro, während die Kassen für eine dreitägige Behandlung im Krankenhaus zwischen 1.000 und 1.500 Euro zahlen.

Enorme wirtschaftliche Konsequenzen

Die Untersuchung zeige, dass eine Verringerung der Zahl der Krankenhausaufenthalte möglich sei, sagte der Geschäftsführer des Instituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried. Dies habe enorme wirtschaftliche Konsequenzen. "Durch die vermeidbaren Klinikfälle entstehen hohe Belastungen für die Beitragszahler - Geld, das besser an anderer Stelle ausgegeben würde."

Psychische Belastungen durch Krankenhausaufenthalte

Doch nicht nur materiell entstehen durch die unnötigen Krankenhausaufenthalte Schäden. Laut Stillfried bringen sie vor allem auch eine hohe psychische Belastung für die Patienten und ihre Angehörigen mit sich: "Eine Behandlung im Krankenhaus ist in diesen Fällen oft mit unnötigen Ängsten verbunden." Zudem sei jeder Klinikaufenthalt auch immer mit Risiken verbunden. "So können sich dort insbesondere ältere Menschen leicht mit Keimen infizieren, die nur schwer zu behandeln sind."

Die Wissenschaftler untersuchten vor allem Fälle, in denen es zu Krankenhausaufenthalten von lediglich bis zu drei Tagen gekommen war und der Patient selbst die Klinik aufsuchte.

 


Quelle:
KNA