Trauermesse in Sydney für Opfer des Geiseldramas

"Die Hölle hat uns berührt"

Bei einer Geiselnahme am Montag in einem Café in Sydney sind insgesamt drei Menschen ums Leben gekommen. Heute gedachte die Stadt der Opfer bei einer Trauermesse in der katholischen Kathedrale.

Gedenken an die Opfer der Geiselnahme in Sydney (dpa)
Gedenken an die Opfer der Geiselnahme in Sydney / ( dpa )

Hunderte Menschen haben bei einer Trauermesse in der Kathedrale von Sydney der Opfer des Geiseldramas in der australischen Metropole gedacht. Das Herz der Stadt sei gebrochen, "die Hölle hat uns berührt", sagte der katholische Erzbischof Anthony Fisher am Dienstag vor den Teilnehmern, darunter auch hochrangige Politiker.

Das Verbrechen habe die Leichtigkeit des Lebens in Sydney radikal verändert, so Fisher.

Bei der gewaltsamen Befreiungsaktion im Cafe Lindt in Sydneys Innenstadt am Montag hatte der islamistische Geiselnehmer den Filial-Manager und eine Kundin erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde.

Erzbischof ruft zur Besonnenheit auf

Erzbischof Fisher gedachte besonders der Familien der Opfer.

Gleichzeitig rief er zur Besonnenheit auf. Die gute Nachbarschaft dürfe nicht durch Angst und Verdächtigungen vergiftet werden. "Die Geschichte wird zeigen, wie sehr der 16. Dezember unsere Einstellungen, unser Verhalten, unsere Lebensweise berührt hat", so der Erzbischof.

Die katholische Kathedrale liegt nur fünfhundert Meter von dem Cafe in Sydneys Geschäftsviertel entfernt, wo der gebürtige Iraner Man Haron Monis am Montag zunächst 17 Geiseln in seine Gewalt gebracht hatte. Am Montagabend waren Vertreter von Christen, Juden und Muslimen in einer Moschee in Sydney zu einem gemeinsamen Gebet zusammengekommen.


Quelle:
KNA