Caritas-Präsident Peter Neher betonte, gerade bei den jungen Flüchtlingen zeige sich immer wieder, dass Behörden nicht angemessen reagierten. Aktuelle Überlegungen zur Verteilung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge würden bedeuten, dass diese in kurzer Zeit mehrfach den Ort wechseln müssten. "Dies wäre eine zusätzliche Belastung dieser oft traumatisierten Kinder und Jugendlichen und sicher der falsche Weg", meinte Neher.
Zugleich erklärte der Caritas-Präsident, EU und Deutschland müssten sich darauf einstellen, dass angesichts der vielen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt die Zahl der Flüchtlinge nicht abnehmen werde. Zahlen aus der Zeit Anfang der 1990er Jahre zeigten aber, dass die Aufnahmekapazität - anders als oftmals suggeriert - in Deutschland noch lange nicht erreicht sei. So hätten 1992 fast doppelt so viele Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt wie im Jahr 2014.