Steyler unterstützen Bevölkerung

Taifun "Hagupit" bedroht Philippinen

Der Taifun "Hagupit" bewegt sich auf die Ostküste der Philippinen zu. Am Samstag könnte er auf das Festland treffen. Die Steyler Missionare helfen der Bevölkerung mit einer Notunterkunft.

Autor/in:
Markus Frädrich
Schutzmaßnahmen für Taifun "Hagupit" (dpa)
Schutzmaßnahmen für Taifun "Hagupit" / ( dpa )

Nach Berechnungen der Wetterbehörden bedroht "Hagupit" genau jene Region, die vor gut einem Jahr durch den verheerenden Taifun "Haiyan" schwer verwüstet worden war. Rund 7.200 Menschen kamen damals ums Leben, mehr als vier Millionen Menschen wurden obdachlos. Der neue Taifun, dessen Durchmesser rund 700 Kilometer beträgt und der im Pazifik bereits Spitzenwindböen von 230 Kilometern pro Stunde erreichte, könnte zwar den Kurs noch ändern. Dennoch rüstet sich die Bevölkerung für die Ankunft eines neuen Supertaifuns.

800 Familien in Notunterkunft

In Tacloban haben die Steyler Missionare ihr Liceo del Verbo Divino als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. "Wir nehmen in unserer Schule insbesondere Familien auf, die im vergangenen Supertaifun alles verloren haben und seither in Zelten leben mussten", sagt der Steyler Missionar Pater Dennis Testado. "Etwa 800 Familien haben bei uns Zuflucht gefunden. Wir stehen jetzt vor der Herausforderung, die Ordnung in unserer Schule zu wahren."

Es gelte, ausreichend Nahrung, Schlafmöglichkeiten und sanitäre Einrichtungen für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Außerdem würden Erste-Hilfe-Ausrüstungen zusammengestellt, sowie Medikamente gegen Fieber, Durchfall und Husten. Erschwert würden die Vorbereitungen durch den Umstand, dass der Strom bereits abgeschaltet worden sei. "Wir rechnen damit, dass jeden Moment auch die Kommunikationskanäle abgeschaltet werden", so Testado.

Noch nicht von den Auswirkungen von "Haiyan" erholt

Pater Eugene Docoy, Sprecher des Krisenteams der Steyler Missionare im philippinischen Süden, hat seine Mitbrüder weltweit zum Gebet für die östlichen Visaya-Inseln aufgerufen. "Ein weiterer Supertaifun wäre für die Menschen in Tacloban und den umliegenden Gebieten kaum zu ertragen", so Docoy. "Sie haben sich noch lange nicht von den Auswirkungen des letzten Taifuns erholt - und nun droht ein erneuter, schwerer Schicksalsschlag. Denken wir insbesondere an die Kinder, die Alten und die Kranken."

Eine geplante Kundgebung zum nationalen Aids-Sonntag an diesem Wochenende in Cebu, die der Steyler Bruder Paul Bongcaras mitorganisiert hatte, ist wegen der geplanten Taifunwarnung abgesagt worden.