Müller bestürzt über Tod von Mitarbeitern der "Ärzte ohne Grenzen"

22 Tote bei Anschlag in Zentralafrikanischer Republik

Bei einem Anschlag in der Zentralafrikanischen Republik sind insgesamt 22 Menschen getötet worden, darunter drei Mitarbeiter des Projekts "Ärzte ohne Grenzen". Die Bestürzung über den Tod der Helfer ist groß.

Bewaffnete in Bangui, Zentralafrika (dpa)
Bewaffnete in Bangui, Zentralafrika / ( dpa )

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich erschüttert über den Tod dreier Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in der Zentralafrikanischen Republik geäußert. "Das blinde Morden macht offensichtlich noch nicht einmal vor denjenigen Halt, die unparteiisch sind und deren einziges Anliegen es ist, Leben zu retten - und zwar unabhängig von Religion, Ethnie oder Weltanschauung der Verletzten", sagte Müller am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es bestürze ihn, dass der blutige Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik auch die Helfer zu Opfern mache.

"Traurig und schockiert"

Wie "Ärzte ohne Grenzen" am Montag bestätigte, wurden bei einem Anschlag auf eine Klinik der Organisation in Nanga Boguila am Samstag 16 Zivilisten, darunter drei Angehörige von "Ärzte ohne Grenzen" getötet. "'Ärzte ohne Grenzen' ist traurig und schockiert über diese sinnlose Gewalt und den Mangel an Respekt für unseren medizinischen Einsatz", sagte Marcel Langenbach, Leiter des Projekts in Amsterdam.

Der französische Auslandssender RFI hatte berichtet, dass insgesamt mindestens 22 Menschen bei dem Angriff etwa 450 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangui getötet wurden. Ersten Informationen zufolge geht der Anschlag auf das Konto der offiziell aufgelösten islamistischen Rebellenkoalition Séléka.

Entwicklungsminister Müller: "Mitgefühl und Beileid"

Entwicklungsminister Müller sagte weiter, "Ärzte ohne Grenzen" leisteten großartige Hilfe in den schwierigsten Einsatzgebieten der Welt für die Ärmsten und Notleidendsten. Gleichzeitig sprach er den Angehörigen sein tiefstes Mitgefühl und sein Beileid aus. Deutschland versuche, über ziviles Engagement die akute Not der Bevölkerung zu lindern und den Wiederaufbau zu unterstützen. "Entscheidend für die Lösung des Konflikts ist und bleibt aber der politische Prozess im Land."

Seit einem Militärputsch im März 2013 eskaliert die Gewalt zwischen Christen und Muslimen in der Zentralafrikanischen Republik.

Die Hälfte der Bevölkerung, etwa 2,2 Millionen Menschen, sind von humanitärer Hilfe abhängig. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen warnen seit Monaten vor ethnischen Säuberungen im Land.


Quelle:
epd