Kirche ruft zu Spenden für Flutopfer auf

Liebe deinen Nächsten

Die Deutsche Bischofskonferenz und zahlreiche katholische Diözesen haben die Bundesbürger zu Spenden für die Flutopfer aufgerufen. Ein Dank an die Soldaten kommt von Militärbischof Overbeck.

Aufräumen nach Hochwasser (dpa)
Aufräumen nach Hochwasser / ( dpa )

"Ich bitte um Ihre Solidarität mit den Menschen in den betroffenen Gebieten", sagte Erzbischof Robert Zollitsch. In einigen Diözesen wie in Regensburg hat es bereits Sonderkollekten gegeben. In der katholischen Kirche Bayerns wächst die Solidarität mit den Flutopfern über Bistumsgrenzen hinaus. Am Mittwoch sagte das Erzbistum München und Freising der Diözese Passau einen Millionenbetrag für die Beseitigung von Hochwasserschäden zu.

Kurzfristig würden dafür 1,5 Millionen Euro bereitgestellt, erklärte der Erzbischöfliche Finanzdirektor Markus Reif bei der Vorstellung seines Diözesanhaushalts für 2013. Der Betrag könne noch einmal verdoppelt werden, wenn das Ausmaß der Schäden genauer bekannt sei.

Passau habe die Flut ungleich härter getroffen als das Erzbistum und zugleich weniger Mittel zur Verfügung, erläuterte Reif. Die Diözese Passau dankte für diese "außerordentliche Geste".

Dank des Militärbischofs

Das Bundesverfassungsgericht hatte erst im vergangenen Jahr den Einsatz der Bundeswehr im Inneren unter bestimmten Voraussetzungen für verfassungskonform erklärt. Beim jetzigen Einsatz erfährt die Bundeswehr nach eigener Aussage viel Dankbarkeit, die Menschen sind froh, dass die Soldaten da sind. Militärbischof Franz-Josef Overbeck dankte am Mittwoch den Soldaten der Bundeswehr für ihren Einsatz in den Katastrophengebieten. Er sei sehr dankbar für den Beistand, der zeige, dass "die Bundeswehr mitten in der Gesellschaft, als Teil der Zivilgesellschaft., ihren Platz hat und dort ihren Dienst tut, wo Menschen in Not sind", so Overbeck gegenüber domradio.de. Es sei wichtig, dass die Soldateninnen und Soldaten zeigen können, dass sie dahin gehören, wo Hilfe gebraucht wird. Dies sei ein Zeichen von Solidarität, "so wird der Glaube konkret und bekommt Hand und Fuß", lobte der Militärbischof weiter.

72-Stunden-Aktion in Flutgebieten

Auch die seit langem geplante bundesweite 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) steht stark unter dem Vorzeichen der Katastrophe. Viele Sozialeinsätze seien kurzfristig umdisponiert worden, heißt es bei den Verbänden. Dabei rücken nach Darstellung des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken mindestens 600 Jugendliche in 50 Gruppen von Freitag bis Sonntag auch aus, um in Überschwemmungsgebieten anzupacken.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer verschaffte sich bei einem Besuch in Deggendorf einen unmittelbaren Eindruck von der Lage in den Hochwassergebieten. Im Anschluss zeigte er sich erschüttert vom Ausmaß der Katastrophe. Es habe ihn aber auch die große Solidarität der Menschen in der Stadt und über sie hinaus beeindruckt.

An die am stärksten betroffenen Haushalte werden von der Regensburger und der Passauer Caritas ohne weiteren Nachweis Soforthilfebeträge von jeweils 300 Euro ausbezahlt. Voderholzer kündigte an, sein Bistum werde die Summe der eingehenden Spenden für Flutopfer "mindestens verdoppeln". Auch der Passauer Bischof Wilhelm Schraml hat inzwischen Überschwemmungsgebiete außerhalb der Dreiflüssestadt besucht, zuletzt Kloster Niederalteich. Er sei überzeugt, dass aus der "unglaublichen Hilfsbereitschaft", die er erlebt habe, Zukunft und Hoffnung wachse.


Quelle:
KNA