Ex-Mitglieder werfen "People of Praise" sexuellen Missbrauch vor

Wenige Tage vor der Abstimmung um US-Richterposten

Ehemalige Mitglieder der "People of Praise" beschuldigen die ökumenische US-Gemeinschaft, sexuellen Missbrauch in ihren Reihen zu vertuschen. Der Bericht kommt kurz vor der Abstimmung im US-Senat über die Besetzung der vakanten Richterstelle am Supreme Court.

Symbolbild Missbrauch, Schatten eines Kreuzes / © Taigi (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch, Schatten eines Kreuzes / © Taigi ( shutterstock )

Wie die US-Ausgabe des "Guardian" am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Aussteiger berichtet, soll es mehr als zwei Dutzend Betroffene geben, die unter emotionalen Traumata litten. In mindestens einem Fall liege sexueller Missbrauch vor. Zum Schutz der Informanten bleiben diese anonym. Laut "Guardian" lässt die Organisation die Vorwürfe derzeit durch eine Anwaltskanzlei prüfen.

Wenige Tage vor der Abstimmung

Der Bericht kommt wenige Tage vor der Abstimmung im US-Senat über die Besetzung der vakanten Richterstelle am Supreme Court, für die Präsident Donald Trump die konservative Bundesrichterin Amy Coney Barrett nominiert hat. Barrett gehört den "People of Praise" an, die als ökumenische Gemeinschaft nicht der katholischen Kirche untersteht. Ihr Vater hatte dort eine Führungsposition.

Kontroversen um "People of Praise"

Der Justizausschuss des Senats verzichtete bei seinen Anhörungen Barretts darauf, den katholischen Glauben der 48-Jährigen oder ihre Zugehörigkeit zu den "People of Praise" zu thematisieren. Offiziell hat sich Barrett nicht zu ihrem gegenwärtigen Verhältnis zu der charismatischen Gemeinschaft geäußert.

Insbesondere der geforderte Gehorsam der Mitglieder und die Unterordnung von Ehefrauen sorgen seit der Nominierung Barretts für die vakante Richterstelle für anhaltende Kontroversen. Kritiker werfen den "People of Praise" unter anderem Intransparenz vor.


Quelle:
KNA