Missbrauchs-Aufarbeitung im Bistum Limburg wird vorgestellt

"Betroffene hören - Missbrauch verhindern"

​Die Ergebnisse eines umfangreichen Projekts zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Limburg werden am Samstag in Frankfurt vorgestellt. Die Präsentation steht unter dem Titel "Der Beginn von Ehrlichkeit".

Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz ( KNA )

Insgesamt 70 Experten hätten seit September 2019 im Auftrag des Bistums in dem Projekt mit dem Titel "Betroffene hören - Missbrauch verhindern" mitgearbeitet, teilte die Diözese am Mittwoch in Limburg mit.

In neun Teilprojekten hätten sie den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Diözese analysiert und Vorschläge entwickelt, "wie systemische Faktoren künftig ausgeschlossen und Missbrauchstaten möglichst verhindert werden können".

Livestream auf Facebook und Youtube

Die Übergabe der Ergebnisse in der Paulskirche stehe unter dem Titel "Der Beginn von Ehrlichkeit". Dabei werden den Angaben zufolge auch die Auftraggeber des Projekts - der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sowie die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, Ingeborg Schillai, sprechen.

Ob dabei auch Namen von Missbrauchstätern genannt werden, sei noch unbekannt, sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle auf Anfrage. Die Veranstaltung werde ab 13.00 Uhr live auf der Facebookseite und dem Youtube-Kanal des Bistums gestreamt. Anschließend würden die Ergebnisse im Internet veröffentlicht.

Externe Untersuchung über vergangene 70 Jahre

Beaufsichtigt hatte das Projekt die Wiesbadener Rechtsanwältin Claudia Burgsmüller, die auch die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals an der Odenwaldschule im hessischen Heppenheim betreute.

Das Bistum Limburg hatte vor etwa einem Jahr angekündigt, dass es durch eine externe Untersuchung Missbrauchsverdachtsfälle und Taten von Klerikern der vergangenen 70 Jahre aufklären lassen wolle.

Mit dem Projekt soll demnach "sexualisierte Gewalt bestmöglich verhindert, Vertuschung und Bagatellisierung unmöglich gemacht, die Aufklärung von Verdachtsfällen und Taten sichergestellt, Verantwortliche benannt und Täter zur Rechenschaft gezogen werden".


Bischof Georg Bätzing in einem Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing in einem Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA