Die katholische Kirche in der Schweiz hat laut einer aktuellen Statistik rund 2,9 Millionen Mitglieder. Aufgrund von Zuwanderung sei die Zahl trotz eines zuletzt leichten Rückgangs weiter "historisch hoch", teilte das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) mit.
2018 wurden den Angaben zufolge 25.366 Kirchenaustritte registriert - eine Zunahme um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund liege vor allem "in den häufigen Nachrichten über Missbrauch und Vertuschung in der katholischen Kirche weltweit". Die Zahl der Kircheneintritte im vergangenen Jahr wurde mit 1.121 beziffert.
Insgesamt beobachtet das SPI in der Schweiz "eine zunehmende Fragilität der Kirchenbindung", was sich etwa in seit Jahren sinkenden Zahlen bei Taufen und kirchlichen Eheschließungen widerspiegele. Die katholische Kirche müsse auf diese Entwicklung "pastorale Antworten" geben, so das Institut. (KNA / Stand 26.11.2019)
10.02.2020
Er wehrt sich: Der Schweizer Bischof Charles Morerod weist den Vorwurf von Vertuschung in einem Fall von sexuellem Missbrauch zurück. Gerechtigkeit und Medien folgten "nicht dem gleichen Zeitplan", heißt es in einer aktuellen Erklärung.
Morerod bestreitet demnach in der Erklärung des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg von Sonntagabend "nachdrücklich, Missbrauch vertuscht oder die Täter gedeckt zu haben". Mehrere Untersuchungen seien im Gange, und Gerechtigkeit werde "der Eile vorgezogen". Vorläufige Maßnahmen seien ergriffen worden; die "erforderlichen Entscheidungen" würden getroffen, sobald die Ergebnisse der Untersuchungen bekannt seien.
Der Zürcher "Tagesanzeiger" hatte Morerod vorgeworfen, einen Missbrauchsfall nicht aufgeklärt zu haben. Obwohl er Akten zu einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff schon vor Jahren erhalten habe, habe er das Dossier offenbar ignoriert und den betreffenden Pfarrer erst jetzt suspendiert.
Eine fast 20 Jahre zurückliegende Anschuldigung
Das Bistum teilte daraufhin zunächst mit, man habe von einer fast 20 Jahre zurückliegenden Anschuldigung erfahren, die einer Klärung bedürfe. Nach Darstellung des "Tagesanzeigers" lag Morerod das entsprechende Dossier bereits seit 2011 vor. Die Zeitung warf ihm vor, nun "nur unter Druck der Öffentlichkeit" zu handeln.
Das Bistum erklärte nun, Morerod habe alle ihm vorliegenden Informationen an die Polizei weitergegeben, "im November und schrittweise nach Bekanntwerden neuer Erkenntnisse". Eine polizeiliche Untersuchung sei im Gange.
Der Bischof wörtlich: "Die Ernennung eines Pfarrers mit Kenntnis solcher Tatsachen wäre nicht nur falsch, sondern auch dumm." Allerdings müsse eine weitere interne Untersuchung folgende Sachverhalte klären: die Nichtweitergabe von Informationen, "Mangel an Urteilsvermögen und Verschwinden von Dokumenten".
Mit Blick auf die laufenden Untersuchungen heißt es abschließend, es gelte, "lieber Gerechtigkeit walten zu lassen, als ein vorschnelles Urteil zu fällen". Bischof Morerod werde sich nicht mehr zu dem Thema äußern, bis die Resultate vorliegen.
Die katholische Kirche in der Schweiz hat laut einer aktuellen Statistik rund 2,9 Millionen Mitglieder. Aufgrund von Zuwanderung sei die Zahl trotz eines zuletzt leichten Rückgangs weiter "historisch hoch", teilte das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) mit.
2018 wurden den Angaben zufolge 25.366 Kirchenaustritte registriert - eine Zunahme um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund liege vor allem "in den häufigen Nachrichten über Missbrauch und Vertuschung in der katholischen Kirche weltweit". Die Zahl der Kircheneintritte im vergangenen Jahr wurde mit 1.121 beziffert.
Insgesamt beobachtet das SPI in der Schweiz "eine zunehmende Fragilität der Kirchenbindung", was sich etwa in seit Jahren sinkenden Zahlen bei Taufen und kirchlichen Eheschließungen widerspiegele. Die katholische Kirche müsse auf diese Entwicklung "pastorale Antworten" geben, so das Institut. (KNA / Stand 26.11.2019)