Missbrauchsprozess gegen ehemaligen Pfadfinderbetreuer startet

In 330 Fällen

Mit der Verlesung der Anklage hat am Montag am Landgericht Freiburg das Strafverfahren gegen einen früheren evangelischen Kirchenmitarbeiter aus Staufen begonnen. Dem Mann, der auch Pfadfinder betreut hatte, wird sexueller Missbrauch in 330 Fällen vorgeworfen. 

Symbolbild Gerichtssaal / © Corgarashu (shutterstock)

Dem Mann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wird schwerer sexueller Missbrauch von vier Kindern in 330 Fällen vorgeworfen. Die Taten sollen zwischen Januar 2010 und August 2018 erfolgt sein. Das Gericht hat bis zum 18. Februar sechs weitere Verhandlungstermine angesetzt. Auf Antrag der Verteidigung ist der Prozess in Teilen nicht-öffentlich, so beispielsweise die erste Befragung des Angeklagten.

Er hat sexuelle Handlungen an vier Kindern eingeräumt

Der Beschuldigte wurde nach einer Anzeige durch die Mutter eines betroffenen Kindes im Februar 2019 verhaftet und ist seitdem in Untersuchungshaft. Laut Gericht hat er sexuelle Handlungen an vier Kindern eingeräumt, seine Angaben zum Ablauf und zur Zahl der Taten widersprächen aber teilweise den Vorwürfen.

Die Staatsanwaltschaft hatte von sexuellem und schwerem sexuellen Missbrauch zu Lasten von Jungen im Alter von 8 bis 14 Jahren gesprochen.

Danach war er nicht mehr für Pfadfinder oder Kirche tätig

Der 42-jährige Beschuldigte war zwischen 2009 und 2013 bei der evangelischen Kirchengemeinde Staufen angestellt. Danach war er nicht mehr für Pfadfinder oder Kirche tätig. Laut Angaben der Polizei kam der Mann mit zweien der Opfer in seiner Funktion als Pfadfinderbetreuer in Kontakt.

Die beiden anderen Kinder soll er laut Staatsanwaltschaft "im Freizeitbereich" kennengelernt haben.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema