280 Missbrauchsklagen gegen Kirche in Guam

"Das größtmögliche Maß an Gerechtigkeit"

Die katholische Kirche von Guam sieht sich mit mehr als 280 Klagen wegen sexuellen Kindesmissbrauchs konfrontiert. Angeklagt seien mehrere einzelne Priester wie auch die Institution Kirche in Guam als Gesamt.

Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz ( KNA )

Das berichtet Radio New Zealand (Donnerstag). Im jüngsten Fall gehe es um einen Mann, der laut eigenen Angaben zwischen 1977 und 1979 mehrfach von einem inzwischen gestorbenen Priester missbraucht wurde. Dieser habe seine pädophilen Neigungen noch eingeräumt.

Als Folge des Missbrauchsskandals hatte die Erzdiözese Agana im Januar 2019 beim US-Bezirksgericht Guam Insolvenz beantragt. Mit den Verfahren stelle sich die Kirche ihrer Verantwortung, den von Klerikern missbrauchten Menschen "das größtmögliche Maß an Gerechtigkeit und Trost" zukommen zu lassen, erklärte Erzbischof Michael Byrnes.

Ernennung von Erzbischof Byrnes

Papst Franziskus hatte Byrnes im April zum Erzbischof von Agana ernannt, nachdem ein Vatikan-Tribunal im Februar die Verurteilung des Vorgängers Anthony Sablan Apuron wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen vollumfänglich bestätigt hatte. Byrnes war bereits seit Oktober 2016 sogenannter Koadjutor ("Helfer") des Erzbischofs mit besonderen Vollmachten.

Das Erzbistum Agana umfasst das Gebiet der Insel Guam, einem sogenannten nichtkorporierten Außengebiet der USA in Mikronesien. 85 Prozent der gut 170.000 Einwohner sind katholisch.


Quelle:
KNA