Frankreichs Bischöfe wollen Missbrauchsopfer entschädigen

Mit den Missbrauchsopfern in Kontakt kommen

Nicht als Entschädigung, sondern als eine "Anerkennung des Leids" der Betroffenen: Frankreichs katholische Bischöfe sprechen sich für die Zahlung einer "pauschalen Summe" an die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kirchenmitarbeiter aus.

Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz (KNA)
Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz ( KNA )

So zitieren französische Medien den Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort von Reims. Die vorgeschlagene pauschale Summe sollen Opfer erhalten, deren Fälle verjährt sind oder die ein gerichtliches Verfahren durchlaufen haben.

Wie hoch dieser Betrag sein soll, wollen die Bischöfe im April entscheiden, ebenso über einen Stiftungsfonds, aus dem das Geld künftig gezahlt werden soll.

Mit den Missbrauchsopfern in Kontakt kommen

Jeder Bischof ist aufgefordert, sich mit den ihm bekannten Opfern in seiner Diözese in Verbindung zu setzen und ihnen diese Pauschalzahlung vorzuschlagen, so Moulins-Beaufort. Es gelte, wieder mit den Missbrauchsopfern in Kontakt zu kommen. Auch deren Beziehung zu Gott sei durch die Übergriffe beschädigt.

Erstmals waren an zwei Tagen der Bischofsvollversammlung auch Laien eingeladen. Die Neuerung hatte Moulins-Beaufort vorgeschlagen, der im Juli den Vorsitz der Bischofskonferenz übernommen hatte.

"Brüderlichkeit" voranbringen

In seiner Rede, die er ans Ende und nicht wie vorher üblich an den Beginn der Vollversammlung stellte, ging er auch auf aktuelle Themen ein wie die Bioethik-Reform, neue Vorschläge für die Migrationspolitik der Regierung sowie die aktuelle Kopftuchdebatte.

Die Kirche, so Moulins-Beaufort, könne in einer diversen Gesellschaft helfen, wieder "Brüderlichkeit" voranzubringen und gegenseitigen Respekt zu fördern.


Quelle:
KNA