Australiens Kirche sieht Fortschritte bei Missbrauchsprävention

Erste positive Bilanz

Die katholische Kirche Australiens zieht eine positive Bilanz bei der Umsetzung der staatlichen Empfehlungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. So hätten sich schon fast alle Bistümer dem "Nationalen Entschädigungsprogramm" angeschlossen.

Symbolbild Missbrauch / © R.Classen (shutterstock)

"Die Arbeit der Kirche zur Einführung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherheit von Kindern hat schon vor der Missbrauchskommission begonnen. Aber die Notwendigkeit, auf ihre Empfehlungen zu reagieren, hat unserer Arbeit großen Schwung verliehen", erklärte der Vorsitzende der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge, am Dienstag.

Anlass war der erste Jahrestag der offiziellen Entschuldigung gegenüber den Missbrauchsopfern durch Australiens Premierminister Scott Morrison und den damaligen Oppositionsführer Bill Shorten.

Prüfungsstelle "Catholic Professional Standards"

Coleridge betonte, alle außer einem der 36 Bistümer hätten sich bereits dem von der Missbrauchskommission empfohlenen "Nationalen Entschädigungsprogramm" angeschlossen. "Die letzte Diözese wird dem Programm bald beitreten", so der Erzbischof.

Weiter habe die von der Kirche gegründete Stelle "Catholic Professional Standards" mit der Prüfung begonnen, inwieweit die von ihr entwickelten und von der Bischofskonferenz beschlossenen Standards zur Gewährleistung des Schutzes von Kindern vor Missbrauch von den Bistümern, Orden und anderen kirchlichen Institutionen bereits umgesetzt worden seien.

Nach fünfjähriger Arbeit hatte die Kommission zur Untersuchung des Umgangs von religiösen und weltlichen Institutionen im Dezember 2017 einen Abschlussbericht vorgelegt. Viele der 408 Empfehlungen richteten sich an die katholische Kirche als jene Institution mit den mit Abstand meisten Missbrauchsfällen.


Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS (KNA)
Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS ( KNA )
Quelle:
KNA