Am zweiten Tag ihrer Frühjahrstagung haben die US-Bischöfe mit großer Mehrheit ein einheitliches Meldesystem für Missbrauchsfälle in der Kirche beschlossen. In Übereinstimmung mit dem "Motu Proprio"-Dekret Papst Franziskus' soll das System am 1. Juni 2020 einsatzbereit sein.
Der stellvertretende Generalsekretär der US-Bischofskonferenz USCCB Anthony Picarello stellte dem Treffen der mehr als 300 Bischöfe die Lösung vor, die ein privates Unternehmen für die Kirche umsetzen soll. Demnach wird bis zum kommenden Jahr eine zentrale Erfassungsstelle geschaffen, bei der Betroffene Missbrauchsfälle melden können. Diese werden dann an einen der 32 Metropolitan-Bischöfe, zuständigen Erzbischöfe in den Diözesen sowie den päpstlichen Nuntius weitergeleitet.
Die Untersuchung der Einzelfälle obliegt nach den Plänen den Bischöfen in den jeweiligen Diözesen. "Wir wollen die Dinge so schnell wie möglich erledigen", versprach der Vorsitzende der US-Bischöfe Kardinal Daniel N. DiNardo. (KNA / 13.6.19)
31.07.2019
Der Vatikan hat ein eigenes Meldesystem für sexuellen Missbrauch für den Bereich seines Staatsgebiets und der Kurieneinrichtungen angekündigt. Das System solle auch für Einrichtungen außerhalb des Vatikans gelten.
Das Meldesystem für sexuellen Missbrauch solle bis Jahresende in Betrieb gehen und "öffentlich, dauerhaft und leicht zugänglich" sein, wie die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" an diesem Mittwoch meldete. Die Zuständigkeit erstreckt sich demnach auch auf Einrichtungen des Heiligen Stuhls außerhalb des vatikanischen Territoriums, beispielsweise Vatikanbotschaften.
Referent ernannt
Zum Referenten für den Schutz Minderjähriger wurde laut der Zeitung bereits im Juni der Sekretär der päpstlichen Kinderschutzkommission ernannt, der US-amerikanische Geistliche und Kirchenrechtler Robert Oliver. Mögliche Verdachtsmeldungen an ihn umfassen eine Gefährdung Minderjähriger oder Schutzbedürftiger, erfolgten Missbrauch in Zusammenhang mit pastoralen Aktivitäten und Versäumnisse von Amtspersonen.
Wie der "Osservatore" weiter berichtete, schickte Kardinalvikar Angelo Comastri ein Rundschreiben zum Verfahren bei Missbrauchsverdacht an sämtliche Leiter von Kurienbehörden und an die geistlichen Assistenten im Vatikan. Comastri ist Stellvertreter des Papstes für den kirchlichen Bereich im Vatikanstaat und laut den vatikanischen Kinderschutz-Leitlinien für die Verfolgung von Missbrauchsfällen verantwortlich.
Anzeigepflicht für Straftaten
Gemeinsam mit den Leitlinien, die sich auf den kirchlichen Bereich beziehen, erließ Papst Franziskus am 26. März auch entsprechende Anweisungen für den weltlichen Bereich im Vatikanstaat sowie für die römische Kurie, also die Leitungseinrichtungen der katholischen Kirche. Dabei gilt eine strafbewehrte Anzeigepflicht für Straftaten, die auf dem Territorium des Vatikanstaats, von dort ansässigen Personen oder von Mitarbeitern der Kurie oder mit ihr verbundener Einrichtungen begangen wurden.
Am zweiten Tag ihrer Frühjahrstagung haben die US-Bischöfe mit großer Mehrheit ein einheitliches Meldesystem für Missbrauchsfälle in der Kirche beschlossen. In Übereinstimmung mit dem "Motu Proprio"-Dekret Papst Franziskus' soll das System am 1. Juni 2020 einsatzbereit sein.
Der stellvertretende Generalsekretär der US-Bischofskonferenz USCCB Anthony Picarello stellte dem Treffen der mehr als 300 Bischöfe die Lösung vor, die ein privates Unternehmen für die Kirche umsetzen soll. Demnach wird bis zum kommenden Jahr eine zentrale Erfassungsstelle geschaffen, bei der Betroffene Missbrauchsfälle melden können. Diese werden dann an einen der 32 Metropolitan-Bischöfe, zuständigen Erzbischöfe in den Diözesen sowie den päpstlichen Nuntius weitergeleitet.
Die Untersuchung der Einzelfälle obliegt nach den Plänen den Bischöfen in den jeweiligen Diözesen. "Wir wollen die Dinge so schnell wie möglich erledigen", versprach der Vorsitzende der US-Bischöfe Kardinal Daniel N. DiNardo. (KNA / 13.6.19)