Rund 200 Ordensobere beraten über Thema Missbrauch

"Grenzen, Formen und Alarmsignale ausloten"

Äbtissinnen, Generalobere, Priorinnen und Provinziale: Einmal im Jahr kommen in Vallendar bei Koblenz die Leiter der deutschen Ordensgemeinschaften zusammen. In diesem Jahr beraten sie über die Themen Missbrauch und Prävention. 

Ordensschwester / © Cristian Gennari (KNA)
Ordensschwester / © Cristian Gennari ( KNA )

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) trifft sich von Sonntag bis Mittwoch im rheinland-pfälzischen Vallendar zu ihrer Mitgliederversammlung. Schwerpunktthema soll die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch sein.

Das Treffen von mehr als 200 Ordensoberinnen und -oberen steht unter dem Motto "Die Wahrheit macht uns frei. Missbrauch wahrnehmen - aufarbeiten - vorbeugen".

Erwartet werden Äbtissinnen, Äbte, General- und Provinzoberinnen und -obere, Priorinnen und Prioren der Ordensgemeinschaften in Deutschland.

Experten sprechen zu sexuellem und geistlichem Missbrauch

Über den Stand der Prävention von sexuellem Missbrauch weltweit wird laut DOK der Jesuit P. Hans Zollner, Leiter des Kinderschutzzentrums an der Päpstlichen Universität Gregoriana, berichten.

Die Benediktinerin, Sozialpsychologin und Traumatherapeutin Sr. Lioba Zahn will darüber sprechen, wie sich "der Missbrauch durch Ordensleute auf das Zusammenleben in Ordensgemeinschaften" auswirkt.

Auch die Frage nach "geistlichem Missbrauch" werde Thema sein, hieß es. Zu dieser Form missbräuchlichen Verhaltens könne es in geistlichen Gemeinschaften "aus persönlichen wie aus systemischen Gründen kommen".

Die Konferenzvorsitzende, Psychologin und Franziskanerin Sr. Katharina Kluitmann will in einem Referat "Grenzen, Formen und Alarmsignale dieses Phänomens ausloten". Die Mitgliederversammlung ist nicht öffentlich. Zum Abschluss ist ein Pressegespräch geplant.

Die Konferenz vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 14.250 Ordensfrauen und rund 3.500 Ordensmännern, die in knapp 1.600 Niederlassungen leben.


 

Schwester Katharina Kluitmann / © Matthias Jung (KNA)
Schwester Katharina Kluitmann / © Matthias Jung ( KNA )
Quelle:
KNA