Zusammenarbeit mit nichtkirchlichen Institutionen bei Missbrauch

Bistum Aachen schafft Anlaufstellen für Opfer sexualisierter Gewalt

Das Bistum Aachen wird künftig eng mit unabhängigen Lotsen- und Beratungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche arbeiten. Originalakten werden der externen Aufarbeitung von Missbrauch zur Verfügung gestellt.

Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz (KNA)
Schatten eines Kreuzes / © Harald Oppitz ( KNA )

Bischof Helmut Dieser folgt der Empfehlung einer Arbeitsgruppe, die diese vor Sprechern und Vertretern der Diözesanen Räte des Bistums Aachen vorgestellt haben, wie das Bistum am gestrigen Freitag mitteilte. Die Arbeitsgruppe setze sich zusammen aus einer Juristin, einer forensischen Psychiaterin, einer Opferschutzbeauftragten, einem persönlichen von Missbrauch Betroffenen und Vertretern des Bistums.

Zwei Säulen-Modell

Die Arbeitsgruppe empfiehlt ein Modell, das aus zwei Säulen besteht. Die erste Säule des Modells bilden zwei überregionale, unabhängige Lotsenstellen für eine erste Orientierung: die Opferschutzbeauftragte NRW in Köln und der Weiße Ring. Für die zweite Säule werden Kooperationen mit externen Beratungsstellen in allen acht Bistumsregionen eingegangen. Die Lotsen- und Beratungsstellen sind unabhängig vom Bistum Aachen und sollen nach eigenen Standards handeln.

Externe Aufarbeitung

Neben den unabhängigen Anlaufstellen für Betroffene wird das Bistum Aachen den Angaben zufolge alle Originalaktenbestände zum sexuellen Missbrauch für eine externe Aufarbeitung zur Verfügung stellen. Ziel der Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei sei es, neben der Aufarbeitung von Sachverhalten auch die Rolle von amtierenden und früheren Verantwortlichen, Personalchefs, Bischöfen und Generalvikaren zu klären, hieß es. Neben der Untersuchung der Aktenbestände werden demnach auch Interviews mit früheren und heutigen Verantwortungsträgern geführt.


Quelle:
epd