Anonyme Missbrauchsvorwürfe gegen Priester im Bistum Münster

Hinweisblätter zum Missbrauch am Grab

Im Bistum Münster gibt es anonyme Missbrauchsvorwürfe gegen einen verstorbenen Priester. Drei gleichlautende Schreiben dazu seien in den Pfarreien von Issum-Sevelen, Kevelaer-Winnekendonk und Kranenburg-Frasselt eingegangen.

Betroffene des Missbrauchs in der katholischen Kirche / © Harald Tittel (dpa)
Betroffene des Missbrauchs in der katholischen Kirche / © Harald Tittel ( dpa )

Das bestätigte das Bistum am Mittwoch in Münster. Der fragliche Geistliche sei unter anderem an diesen Orten eingesetzt worden. Zuerst hatten die "Westfälischen Nachrichten" über den Fall berichtet. Dem Schreiben seien Fotos beigefügt gewesen, die am Grab des Priesters angebrachte Hinweisblätter zum Missbrauch zeigten, hieß es. Weder habe es zu Lebzeiten des Geistlichen entsprechende Hinweise gegeben, noch ergäben sich solche aus der Personalakte.

Allerdings hätten sich inzwischen Betroffene gemeldet. Das Bistum bitte mögliche weitere Betroffene, sich an die Ansprechpersonen für Fälle sexuellen Missbrauchs zu wenden. Der beschuldigte Geistliche wurde den Angaben zufolge 1961 zum Priester geweiht. In den Folgejahren war er Kaplan in Werne (bis 1964), Emmerich (bis 1967), Issum-Sevelen (bis 1973). Von 1967 bis 1968 arbeitete er als Militärpfarrer in Altahlen/Hessen. Später war er als Pfarrer in Nordkirchen (bis 1984), Kevelaer-Winnekendonk (bis1988) und Kranenburg-Frasselt (bis 1993) tätigt. 1993 ging er in Ruhestand.


Quelle:
KNA