US-Bischof veröffentlicht Fünf-Punkte-Plan gegen Missbrauch

Eigeninitiative

Ein Alleingang? Inmitten der Missbrauchskrise der katholischen Kirche in den USA hat der Bischof von Pittsburgh einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt. Das Bistum Pittsburgh gehört zu den am härtesten von der Missbrauchskrise getroffenen Diözesen.

Kreuz in einer Sakristei / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz in einer Sakristei / © Harald Oppitz ( KNA )

David Zubiks Schreiben "The Church Healing" (Die Heilung der Kirche) sieht vor allem mehr Unterstützung für Missbrauchsopfer und deren Angehörige vor. Weitere Punkte sind eine stärkere Verantwortlichkeit, mehr Transparenz der Finanzen, eine kontinuierliche Ausbildung für Priester und Seminaristen sowie ein fortwährendes Bemühen um Aufklärung und Versöhnung.

Sekretariat einrichten

Konkret soll im Bistum Pittsburgh ein "Sekretariat zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und gefährdeten Erwachsenen" geschaffen werden.

Es wird den Plänen zufolge mehrere Büros umfassen, die unter anderem als Anlaufstelle für Missbrauchsopfer dienen, Missbrauchsvorwürfe untersuchen und Schulungen zum Kinderschutz anbieten. Zudem soll das Sekretariat Geistliche überwachen, die wegen glaubhafter einschlägiger Beschuldigungen aus dem Amt entfernt wurden.

Kirche am Wendepunkt

Die Kirche befinde sich an einem Wendepunkt, schreibt Zubik; "die Zeit für konkrete Maßnahmen ist gekommen". Der Bischof will als weiteren Schritt die Gesamtsumme der bislang geleisteten Entschädigungszahlungen offenlegen. Auch werde die Liste der wegen Missbrauchs beschuldigten Geistlichen fortlaufend aktualisiert. Zudem kündigt Zubik die Bildung einer "Church Healing Commission" an. Das Gremium soll aus bis zu zwölf Laien bestehen und die Umsetzung des Fünf-Punkte-Plans beaufsichtigen.

Das Bistum Pittsburgh gehört zu den am härtesten von der Missbrauchskrise getroffenen Diözesen. Eine Grand Jury hatte Mitte August einen Bericht für den Bundesstaat Pennsylvania veröffentlicht.

Die Untersuchung dokumentierte mehr als 1.000 minderjährige Betroffene und rund 300 des Missbrauchs beschuldigte Priester.


Bischof David Allen Zubik / © Bob Roller (KNA)
Bischof David Allen Zubik / © Bob Roller ( KNA )
Quelle:
KNA