Papst eröffnet Anti-Missbrauchsgipfel

"Wir müssen konkret werden"

Das Bischofstreffen im Vatikan zum Kinderschutz in der Kirche ist eröffnet. Mit markanten Papstworten: "Das heilige Gottesvolk schaut auf uns und erwartet von uns nicht nur einfache Verurteilungen, sondern konkrete und wirksame Maßnahmen."

Papst Franziskus betet bei der Eröffnung des Gipfeltreffens zum Thema Missbrauch / © Vincenzo Pinto (dpa)
Papst Franziskus betet bei der Eröffnung des Gipfeltreffens zum Thema Missbrauch / © Vincenzo Pinto ( dpa )

Mit diesen Worten hat Papst Franziskus die katholische Kirche zu konkreten Maßnahmen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch aufgerufen. Auf dem Weg dahin seien Glaube, Redefreiheit, Mut, Klarheit und Kreativität nötig, so Franziskus am Donnerstagmorgen bei der Eröffnung des viertägigen weltweiten Bischofstreffens im Vatikan zum Kinderschutz in der Kirche.

Franziskus mahnte, den "Schrei nach Gerechtigkeit der Kleinen" zu hören. Die Muttergottes bat der Papst, um "Erleuchtung, bei der Suche nach Wegen, wie wir die schweren Wunden heilen können, die der Skandal des Kindesmissbrauchs unter den Kleinen und unter den Gläubigen verursacht hat". Das Treffen in der vatikanischen Synodenaula begann am Donnerstagmorgen mit einer Schriftlesung, der Verlesung eines Zeugnisses eines Opfers sowie einer langen Schweigeminute.

Gemeinsam, aufrichtig und tiefgehend diskutieren

Die "seelsorgliche und kirchliche Verantwortung" verpflichte alle Teilnehmer, gemeinsam, aufrichtig und tiefgehend zu diskutieren, "wie dieses Übel, das die Kirche und Menschheit plagt, angegangen werden muss", sagte der Papst. Als Diskussionsgrundlage sollen den Teilnehmern Kriterien von Bischofskonferenzen und Kommissionen dienen. Franziskus betonte, diese seien ein Ausgangspunkt und sollten nicht "die Kreativität einschränken, die es bei diesem Treffen braucht".

An dem Gipfeltreffen im Vatikan nehmen die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen, Vertreter der unierten Ostkirchen, 22 männliche und weibliche Ordensobere sowie Behördenleiter und Experten aus dem Vatikan teil. Auch einige Missbrauchsopfer sollen bei dem Treffen berichten.


Quelle:
KNA
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