Beratungs-Hotline der Kirche registriert tausende Anrufe

Schweres Durchkommen

Bei der Beratungs-Hotline der katholischen Kirche zu sexuellem Missbrauch sind in der vergangenen Woche insgesamt 13 293 Anrufsversuche registriert worden. Man gehe dabei von rund 2670 Einzelanrufern aus, sagte der Sprecher des Bistums Trier, Stephan Kronenburg, am Mittwoch domradio.de.

 (DR)

Insgesamt hätten die Psychologen und Sozialpädagogen der katholischen Kirche am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche 394 Beratungsgespräche geführt, die zwischen fünf Minuten und einer Stunde gedauert hätten.

Die meisten Anrufer seien Opfer von Missbrauchsfällen oder deren Angehörige, erläuterte Kronenburg. Jedoch gehe es in den Gesprächen auch um Missbrauchsfälle, die nicht von Priestern begangen worden seien. Zudem wollten auch viele Anrufer nicht nur über sexuellen Missbrauch, sondern auch über andere körperliche Misshandlungen sprechen.

Kronenburg bat um Verständnis dafür, dass aufgrund der Vielzahl der Anrufe nicht jeder durchgekommen sei. Wer seine Telefonnummer aber hinterlasse, werde auf jeden Fall zurückgerufen, sagte der Sprecher.

Das gleichzeitig freigeschaltete Online-Beratungsangebot habe unterdessen eine niedrigere Resonanz erreicht. Insgesamt seien an den drei Tagen 91 Beratungsanfragen eingegangen. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte am Dienstag vergangene Woche eine bundesweite Telefon-Hotline zum Thema sexuellen Missbrauch freigeschaltet. Dort stehen den Angaben zufolge Fachleute als Ansprechpartner für Opfer, aber auch für mögliche Täter zur Verfügung. Die kostenlose Hotline ist dienstags, mittwochs und donnerstags von 13.00 bis 20.30 Uhr unter 0800/ 120 1000 erreichbar. Im Internet wird Beratung unter hilfe-missbrauch.de angeboten.