Vorwürfe gegen verstorbenen Priester im Bistum Münster

Diözese sucht nach weiteren Betroffenen

Beim Bistum Münster mehren sich Vorwürfe sexualisierter Grenzüberschreitungen durch einen 2007 verstorbenen Priester. Bislang seien der Diözese neun Betroffene bekannt, teilte das Bistum in Münster mit.

 St.-Paulus-Dom in Münster / ©  Friso Gentsch (dpa)
St.-Paulus-Dom in Münster / © Friso Gentsch ( dpa )

Der Beschuldigte war demnach in den 1950er-Jahren als Aushilfe in Goch tätig. Auch war er Kaplan und Vikar in Gescher.

1958 folgte eine Station in Rheine, bevor er 1963 Pfarrer der ehemaligen Pfarrei Sankt Konrad in Rheine-Gellendorf wurde. Von den 1980er-Jahren bis zu seinem Tod 2007 war der Geistliche zudem in Gronau-Epe eingesetzt.

Diözese sucht nach weiteren Betroffenen

Bereits Ende Mai hatte die Diözese über einen Vorwurf zu einem Vorfall in den 1960er-Jahren informiert. Ein Betroffener hatte sich über die Historikerkommission der Universität Münster an den Interventionsbeauftragten des Bistums gewandt. Seitdem haben sich laut Bistum acht weitere Personen gemeldet. Von den Betroffenen seien sechs männlich und drei weiblich.

Das Bistum rief weitere mögliche Hinweisgeber auf, die Ansprechpersonen der Diözese zu kontaktieren: Hildegard Frieling-Heipel unter (01 73) 1 64 39 69 oder Bardo Schaffner unter (01 51) 43 81 66 95.

Historiker arbeiten an Studie

Die deutschen katholischen Bischöfe hatten 2018 eine Studie über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch Geistliche veröffentlicht. Mehrere Bistümer gaben in der Folge eigene Aufarbeitungsstudien in Auftrag - mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Schwerpunkten.

Im Bistum Münster arbeiten derzeit Historiker an einer Studie. Ein einheitliches Vorgehen der Bistümer gibt es bislang nicht.


Quelle:
KNA