Steinmeier spricht mit Betroffenen von Missbrauch

Hinweise ernst nehmen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, Hinweise ernst zu nehmen, die auf einen Missbrauch von Kindern hindeuten könnten. Steinmeier betonte, über das Thema sei viel zu lange geschwiegen worden.

Symbolbild Missbrauch / © 271 EAK MOTO (shutterstock)

Nach einem Gespräch mit Betroffenen und Vertretern von Fachberatungsstellen sagte Steinmeier am Freitag in Berlin, es sei wichtig, Mitarbeiter von Erziehungseinrichtung entsprechend zu sensibilisieren. Verdichteten sich die Hinweise, müsse es "eine entschlossene Intervention" geben, so Steinmeier.

Er betonte, er sei sehr dankbar für die Offenheit, mit der ihm die Betroffenen begegnet seien. Ihm sei es wichtig über "ein Thema zu reden, über das viel zu lange geschwiegen worden ist". Der Bundespräsident würdigte zudem die Arbeit der Fachberatungsstellen, die Betroffenen auch helfen könnten, "eine Zukunft nach dem Missbrauch aufzuzeigen". Steinmeier hatte mit Vertretern der Beratungsstellen "Wildwasser Berlin", dem Verein "Hilfe für Jungs" sowie die Bundeskoordinierung der Beratungsstellen (BKSF) gesprochen.

Bekämpfung von Kindesmissbrauch

Steinmeier hat in den vergangenen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Kindesmissbrauch gelegt. Bereits 2018 empfing er die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch. Im vergangenen April zeichnete er den Jesuiten Klaus Mertes und den Sprecher der Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, die maßgeblich am Bekanntwerden des Missbrauchsskandals am Berliner Canisius-Kolleg und weiteren katholischen Einrichtungen beteiligt waren, mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Ende Juni wird Steinmeier nach Angaben des Bundespräsidialamtes zudem eine Rede im Schloss Bellevue zu dem Thema halten, wenn er den Nationalen Rat zur Bekämpfung von Missbrauch empfängt.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2017 / © Maurizio Gambarini (dpa)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2017 / © Maurizio Gambarini ( dpa )

Pater Klaus Mertes / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pater Klaus Mertes / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht (KNA)
Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA