Katsch und Mertes erhalten Bundesverdienstkreuz

Engagement gegen Missbrauch

Der Sprecher des Eckigen Tisches, Matthias Katsch, und der Jesuitenpater Klaus Mertes erhalten am Donnerstag für ihre Verdienste zur Bekämpfung von Missbrauch an Kindern das Bundesverdienstkreuz.

Matthias Katsch, Sprecher des Opfervereins "Eckiger Tisch" / © Arne Dedert (dpa)
Matthias Katsch, Sprecher des Opfervereins "Eckiger Tisch" / © Arne Dedert ( dpa )

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht den beiden Männern die Auszeichnung. Katsch war einer der drei ehemaligen Schüler, die sich im Januar 2010 an den damaligen Schulleiter des Berliner Canisius-Kollegs, Jesuitenpater Klaus Mertes, wandte und ihm vom Missbrauch in den 1970er und 80er Jahren an der Schule erzählte.

Vorreiter für die Aufarbeitung

Der Missbrauchsskandal wurde nach einem Schreiben von Mertes an ehemalige Schüler öffentlich. Beide Männer engagierten sich in der Folgezeit dafür, dass Missbrauch in Kirchen und anderen Einrichtungen aufgearbeitet wird und präventive Maßnahmen ergriffen werden.

Katsch gründete mit dem Eckigen Tisch ein Netzwerk für Betroffene und engagiert sich derzeit in der Unabhängigen Kommission für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Derzeit kandidiert er für die SPD für den Bundestag.

Mertes war zuletzt Leiter des Kollegs Sankt Blasien im Südschwarzwald und befindet sich derzeit in einer Sabbatzeit. Im Anschluss will er in die Seelsorge gehen. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel zum Thema Missbrauch.


Quelle:
KNA