Zwischen Neujahr und Dreikönigstag am 6. Januar ziehen Sternsinger von Haus zu Haus. Die als Könige verkleideten Kinder und Jugendlichen tragen einen großen Stern mit sich und klingeln an der Haustür, singen Lieder und wünschen allen im Haus ein glückseliges neues Jahr. Anschließend sprechen sie den traditionellen Segen "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") und zeichnen mit Kreide die Initialen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar an die Tür.
Der Sternsingerbrauch lässt sich dem Münchner Volkskundler Albert Bichler zufolge bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. In manchen Gegenden war das Sternsingen früher bestimmten Berufsgruppen vorbehalten, wie etwa Schiffsleuten oder Leinwebern. Weil der Brauch in eine reine Bettelei ausartete, kam es im 19. Jahrhundert zu einem staatlichen Verbot. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Brauch eine Neubelebung.
Heute sammeln die Sternsinger für Kinderhilfsprojekte in aller Welt. Damit wollen sie ein Zeichen setzen für Solidarität mit Kindern aller Völker und Kulturen. Bundesweite Veranstalter der "Aktion Dreikönigssingen" sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" (Aachen) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit Sitz in Düsseldorf. An der katholischen Aktion können sich nach Angaben der Veranstalter auch evangelische Kinder "in ökumenischer Offenheit" beteiligen. (epd)
16.12.2020
Die Sternsinger müssen wegen der Corona-Krise deutschlandweit zuhause bleiben. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sagten Besuche von Haus zu Haus am Mittwoch ab.
"Die Menschen sehnen sich nach dem Segen der Sternsinger. Deshalb findet die Aktion Dreikönigssingen auf neuen Wegen statt: kontaktlos und kreativ, solidarisch mit den Kindern in der Welt", erklärte der Präsident des Kindermissionswerks, Dirk Bingener, in Aachen. Die Träger setzen unter anderem auf Online-Formate, etwa digitale Sternsingerbesuche.
Was ist mit den Aufklebern mit dem Segenswunsch?
Gesegnete Aufkleber mit dem Segenswunsch "C + M + B" für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) sollen per Post versendet und in Gottesdiensten ausgelegt werden. Die kommende Aktion werde zudem bis zum 2. Februar verlängert. "So haben alle länger Zeit, den Segen zu erhalten", hieß es.
Das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) riefen Sternsingergruppen auf, auch mit Krankenhäusern und Pflegeheimen Formate zu erarbeiten. Nach einem Jahr, das von Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen geprägt gewesen sei, sollten gerade diese Einrichtungen nicht allein gelassen werden, sagte BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach.
Wie und wo kann trotzdem gespendet werden?
Spenden können den Angaben zufolge ebenfalls in den Gottesdiensten oder online abgegeben werden. Offen blieb, ob die diesjährige Aktion die Spendenergebnisse der Vorjahre erreichen kann. Die deutschlandweit rund 300.000 Mädchen und Jungen, die vor einem Jahr von Haus zu Haus zogen, einen Segensgruß an die Türen anbrachten und um eine Gabe baten, sammelten etwa 52,4 Millionen Euro.
Eigenen Angaben zufolge unterstützte das Kindermissionswerk 2019 mehr als 1.600 Projekte für Kinder in 108 Ländern mit insgesamt 62,6 Millionen Euro - ein Großteil des Geldes kommt also aus der Aktion Dreikönigssingen.
Steht der traditionelle Besuch in Berlin auf der Kippe?
Ob es die traditionellen Besuche bei der Kanzlerin und dem Bundespräsidenten geben werde, blieb zunächst offen. Vergangene Woche hatten die Träger in einer Pressekonferenz noch darauf gehofft, die Sternsinger unter Corona-Auflagen von Tür zu Tür schicken zu können.
So sollten die Mädchen und Jungen etwa Maske tragen und Spenden auf Distanz zum Beispiel mit einem Kescher einsammeln. Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hatten diesen Vorschlägen als einzige Bundesländer zugestimmt.
Zwischen Neujahr und Dreikönigstag am 6. Januar ziehen Sternsinger von Haus zu Haus. Die als Könige verkleideten Kinder und Jugendlichen tragen einen großen Stern mit sich und klingeln an der Haustür, singen Lieder und wünschen allen im Haus ein glückseliges neues Jahr. Anschließend sprechen sie den traditionellen Segen "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") und zeichnen mit Kreide die Initialen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar an die Tür.
Der Sternsingerbrauch lässt sich dem Münchner Volkskundler Albert Bichler zufolge bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. In manchen Gegenden war das Sternsingen früher bestimmten Berufsgruppen vorbehalten, wie etwa Schiffsleuten oder Leinwebern. Weil der Brauch in eine reine Bettelei ausartete, kam es im 19. Jahrhundert zu einem staatlichen Verbot. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Brauch eine Neubelebung.
Heute sammeln die Sternsinger für Kinderhilfsprojekte in aller Welt. Damit wollen sie ein Zeichen setzen für Solidarität mit Kindern aller Völker und Kulturen. Bundesweite Veranstalter der "Aktion Dreikönigssingen" sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" (Aachen) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit Sitz in Düsseldorf. An der katholischen Aktion können sich nach Angaben der Veranstalter auch evangelische Kinder "in ökumenischer Offenheit" beteiligen. (epd)