Zeitschrift zeigt Alternativen für Kirchengemeinden

Vielfalt bei Leitung frühchristlicher Gemeinden

Während sich der Vatikan zuletzt vehement für die Alleinverantwortung von Priestern und gegen Leitungsteams für Kirchengemeinden in Deutschland ausgesprochen hat, zeigt die neue Ausgabe der Zeitschrift "Welt und Umwelt der Bibel" eine breitere Vielfalt.

Symbolbild Priester mit Kreuz / © Dollydoll29 (shutterstock)
Symbolbild Priester mit Kreuz / © Dollydoll29 ( shutterstock )

Das Spektrum an Leitungsmodellen sei groß und teils auch von Skepsis gegenüber starken Führungsgestalten geprägt gewesen, betonen Experten in ihren Beiträgen für die im Verlag des Stuttgarter Katholischen Bibelwerks erschienene Zeitschrift. So habe es Gemeinden gegeben, in denen die Versammlung aller Getauften gemeinsam Entscheidungen traf, oder auch Leitungsmodelle in Form eines Ältestenrats. Andere Gemeinden hätten sich an der Struktur des antiken römischen Großhaushalts mit einem "pater familias" orientiert. Vielfach hätten auch Witwen eine wichtige Führungsrolle übernommen.

Entwicklung zu hauptamtlichen Gemeindeleitern erst Ende des zweiten Jahrhunderts

Die Entwicklung hin zu hauptamtlichen Gemeindeleitern und Klerikern habe sich dann etwa an der Wende des zweiten zum dritten Jahrhundert vollzogen. Danach hätten Bischöfe immer mehr Aufgaben übernommen, und das Klerikersein sei zum Beruf geworden.

In der Zeitschrift schreiben Experten für das Neue Testament und Kirchenhistoriker. Die Theologin Dorothea Sattler analysiert, welche Bezüge sich zu den aktuellen Strukturdebatten der katholischen Kirche ergeben.


Quelle:
KNA