Kardinal Sarah kritisiert "absurde" Ideen zur Corona-Prävention

"Gott verdient Respekt"

Kardinal Robert Sarah hat Einschränkungen des kirchlichen Lebens durch Corona-Schutzmaßnahmen kritisiert. Dass öffentliche Gottesdienste wieder möglich seien, dürfe keinesfalls zu "entweihenden" Handlungen führen.  

Gottesdienst in der Propsteikirche in Leipzig / © Dominik Wolf (KNA)
Gottesdienst in der Propsteikirche in Leipzig / © Dominik Wolf ( KNA )

Im Interview des italienischen Portals "Daily Compass" sagte Kardinal Robert Sarah, Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation, am Samstag: "Niemand hat das Recht, einen Priester davon abzuhalten, die Kommunion zu spenden oder die Beichte zu hören." 

Priester müssten auf Gott schauen

Von Online-Messen in Zeiten der Krise halte er wenig. Dies führe auf einen falschen Weg, auch die Priester. "Sie müssen auf Gott schauen - und nicht in eine Kamera", so der Kardinal.

Überlegungen, die Hostien in den Gottesdiensten aus Hygienegründen in Plastiktütchen zu verteilen, erteilte er eine strikte Absage. "Nein, nein, nein - das ist absolut unmöglich. Gott verdient Respekt. Man kann ihn nicht in eine Tüte packen." Das sei "totaler Wahnsinn".

"Wir sind nicht im Supermarkt"

Die Eucharistie müsse mit Würde behandelt werden. "Wir sind nicht im Supermarkt", betonte Sarah und sprach von "absurden" Ideen. Die heilige Kommunion sei kein Gegenstand von Verhandlungen.

Dass öffentliche Gottesdienste derzeit vielerorts nicht möglich seien, dürfe keinesfalls zu "entweihenden" Handlungen führen, sagte der Kurienkardinal. Jeder Gläubige habe trotz aller Schwierigkeiten weiter die Möglichkeit, einen Priester um die Kommunion zu bitten.


Kardinal Robert Sarah / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Robert Sarah / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA