Kölner Domforum und Stadtdekanat starten Telefon-Angebot

"Einfach so – Zeit für Sie"

Das Stadtdekanat Köln und das Domforum bieten wegen der Corona-Krise eine Telefonhilfe. "Als Kirche sind wir selbstverständlich auch und gerade jetzt für die Menschen da", betont der Kölner Stadtdechant Robert Kleine. 

Seniorin am Telefon / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Seniorin am Telefon / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Für viele Menschen kann der weitgehende oder auch vollständige Wegfall persönlicher sozialer Kontakte in der Corona-Krise zu einer seelischen Belastung werden. Das DOMFORUM und das Katholische Stadtdekanat Köln starten deshalb am Montag, 30. März, ein neues telefonisches Gesprächsangebot. Unter der Nummer 0221-9258471164 stehen dann von montags bis freitags erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Gesprächspartner zur Verfügung.

Bereits 25-jähriges Beratungs- und Gesprächsangebot

"Viele, vor allem ältere Menschen sind derzeit sehr allein und einsam, weil sie dadurch, dass sie zur Risikogruppe gehören, ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen und leider auch keinen Besuch bekommen können", erklärt DOMFORUMs-Leiter Rainer Tüschenbönner. "Zusammen mit der Ungewissheit, wie lange dieser Zustand andauern wird, kann und wird es für die eine oder den anderen zu einer sehr schweren Zeit."

Gerade in dieser Situation sei es wichtig, wenn Menschen "einfach mal mit jemandem reden können, eine Stimme hören, die nicht nur aus dem Fernsehen oder Radio kommt – und wenn ihnen der Mensch am anderen Ende der Leitung einfach mal zuhört und auch antwortet", so Tüschenbönner.

Das DOMFORUM hält seit fast 25 Jahren ein Beratungs- und Gesprächsangebot vor, dass im Foyer des Hauses immer sehr rege genutzt werde, sagt der Leiter der Institution. Seit acht Jahren stehe dieses Angebot unter dem Titel "Einfach so – Zeit für Sie".

Stadtdechant Kleine: Soziale Kontakte für ältere Menschen fallen weg

Dieses "Zeit für Sie" werde nun, in der Zeit der Corona-Krise, auf das Telefon übertragen. "Als Kirche sind wir selbstverständlich auch und gerade jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, für die Menschen da", sagt der Kölner Stadtdechant, Msgr. Robert Kleine, über das neue Angebot.

"Gerade für viele ältere und alte Menschen ist der tägliche Gang in den Supermarkt, zum Gottesdienst oder woanders hin oft die einzige Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. All das fällt gerade weg und droht, die Vereinsamung und soziale Isolation älterer und alleinstehender Menschen zu verstärken." Zwar gebe es in den Kölner Gemeinden und Einrichtungen sowie auch von nachbarschaftlicher Seite viele Hilfsangebote, doch nicht alle Menschen würden dadurch erreicht.

Zudem beschränke auch hier die Kontaktsperre den persönlichen Austausch. "Es ist wichtig, dass wir alle gerade jetzt niemanden allein lassen", so der Stadtdechant. "Dann können wir gemeinsam diese Krise bewältigen." Die Durchwahl -1164 erinnert an die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine im Jahr 1164 nach Köln kamen. "Mit ihnen kam viel Segen in und für unsere Stadt", erinnert Kleine. "Sie können uns mit ihrem festen Vertrauen auf Gott, aber auch mit ihrer Gemeinschaft Vorbild sein, gerade auch in dieser Zeit." 

Das "Zeit für Sie"-Telefon ist ab Montag, 30. März, freigeschaltet unter der Rufnummer 0221-925 8471164. Erreichbar ist es von Montag bis Freitag, zunächst von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr. Es ist ein zusätzliches Angebot neben der Telefonseelsorge, die weiterhin rund um die Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-1110222 zu erreichen ist sowie unter den Rufnummern 0800-1110111 und 116 123. 


 

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine / © Tomasetti (DR)
Stadtdechant Msgr. Robert Kleine / © Tomasetti ( DR )
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