Ökumenisches Gedenken für die sechs Toten in Arnstein

Trauer, Erinnerung, Gebet

Mit einer ökumenischen Gebetsstunde soll am Montagabend der sechs toten jungen Erwachsenen im unterfränkischen Arnstein gedacht werden. Sie waren unter bisher ungeklärten Umständen in einem Gartenhaus ums Leben gekommen.

Kruzifix vor der Stadtkirche von Arnstein / © Bastian Benrath (dpa)
Kruzifix vor der Stadtkirche von Arnstein / © Bastian Benrath ( dpa )

Die Feier in der Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus steht unter dem Leitwort "Wir halten inne ... Zeit für Trauer, Erinnern, Gebet", wie die Bischöfliche Pressestelle am Montag in Würzburg mitteilte. Danach bestehe die Möglichkeit, in der Grundschule des Orts mit Seelsorgern zu sprechen. In der Wallfahrtskirche Maria Sondheim wurde ein Ort der Trauer eingerichtet.

Trauer in Arnstein

Nach dem entsetzlichen Fund von sechs Toten in einer Gartenlaube herrscht Trauer in Arnstein. "Es ist für uns ein schwerer Schicksalsschlag, so viele junge Menschen zu verlieren", sagte der Zweite Bürgermeister, Franz-Josef Sauer (CSU), am Montag. Der Feuerwehr-Kommandant Jürgen Illek, der zum Einsatzort gerufen wurde, sagte der "Mainpost", er habe in seiner langen Dienstzeit schon viele Tote gesehen. "So etwas Schlimmes habe ich aber noch nie erlebt."

Am Sonntagvormittag hatte ein besorgter Vater in dem kleinen Ort im Landkreis Main-Spessart in Unterfranken in seinem Gartenhäuschen die Leichen der sechs jungen Menschen im Alter von 18 und 19 Jahren entdeckt. Unter den Opfern sind auch sein Sohn und seine Tochter. "Dem betroffenen Vater in die Augen zu sehen - das kann man in keiner Schule lernen", sagte Sauer.

Umstände unklar

Auch einen Tag nach dem Fund gab das Geschehen den Ermittlern Rätsel auf. "Die Umstände sind nach wie vor unklar", sagte Polizeisprecher Björn Schmitt. Eine am Montag angeordnete Obduktion der Toten - fünf junge Männer und eine Frau - könnte Aufschluss über die Todesursache geben. Angeordnet wurden außerdem Blutuntersuchungen "auf etwaige körperfremde Stoffe", wie die Würzburger Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei mitteilten. Die Ermittlungen werden den Angaben zufolge "aufgrund der Vielzahl der Verstorbenen und des Umfangs der erforderlichen Untersuchungen" noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Holzofen schuld?

Die jungen Leute hatten in der abgelegenen Gartenlaube eine Party gefeiert. Hinweise, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten könnten, gab es den Ermittlern zufolge zunächst nicht. In der Hütte befand sich nach Polizeiangaben ein Holzofen, der während der Feier in Betrieb war. Ob dieser den Tod der sechs jungen Menschen verursacht hat, blieb zunächst offen. "An irgendwelchen Spekulationen wollen wir uns nicht beteiligen", sagte der Polizeisprecher. Nach Angaben Illeks in der "Mainpost" hieß es in der Erstmeldung: "Verdacht auf Gasaustritt".

Weil der Vater nach der Feier am Samstagabend bis in die Morgenstunden keinen Kontakt zu seinen Kindern hatte, wollte er am Sonntag nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Nach dem furchtbaren Fund alarmierte er die Rettungskräfte, die aber nur noch den Tod der sechs Teenager feststellen konnten.


Quelle:
KNA , dpa