Das religiöse Buch des Monats September

"YOUCAT Update! Beichten!"

Borromäusverein und Sankt Michaelsbund empfehlen für September das Buch "YOUCAT Update! Beichten!". An diesem Beichtbuch besuchten die jugendlichen Autoren den Kölner Weihbischof Klaus Dick und arbeiteten mit Subregens Andreas Süß zusammen. 

 (DR)

Der im Sommer 2011 erschienene Jugendkatechismus "YOUCAT" hat eine erstaunliche Erfolgsgeschichte zu verzeichnen. In nur zwei Jahren wurden weltweit etwa 2,5 Millionen Exemplare in über 30 Sprachen gedruckt. Ein Jugendgebetbuch und ein Firmkurs im gleichen Konzept erweiterten bald das Angebot, weitere Bücher sollen folgen, etwa eine Auswahlbibel oder eine Einführung in die katholische Soziallehre unter dem Titel "Docat". Besonders interessant ist in jedem Fall auch das jetzt vorgelegte kleine Büchlein "YOUCAT Update! Beichten!", das sich ausschließlich dem Bußsakrament widmet, welches sich seit einigen Jahrzehnten zweifellos in einer gewissen Krise befindet.

Frühere Generationen hatten mit der Beichte oft keine sehr guten Erfahrungen gemacht; nicht selten war sie als pädagogisches Druckmittel missbraucht worden. Doch unbelastet von derartigen historischen Fehlentwicklungen geht der "YOUCAT Update! Beichten!" - der sich ja in erster Linie an heutige Jugendliche richtet, die oft weder schlechte noch gute, vielmehr kaum irgendwelche eigenen Erfahrungen mit der Beichte gemacht haben - direkt auf die zentralen Fragen ein: Was ist überhaupt die Beichte, warum soll man, wie kann man beichten?

Zunächst erklärt der Theologe Bernhard Meuser, Initiator des ganzen YOUCAT-Projekts, allgemeine Grundfragen. Dann schildert ein Jugendlicher seine ganz persönlichen Erfahrungen mit der Beichte, zuletzt beantwortet der emeritierte Kölner Weihbischof Klaus Dick die von den Herausgebern gesammelten Fragen Jugendlicher zum Thema Beichte. Durch diese Dreiteilung des Buches wiederholt sich natürlich manches, aber immer aus neuer Perspektive, was zu einer Vertiefung des Gelesenen beiträgt.

Dabei werden auch sehr konkrete Dinge angesprochen, die viele junge Leser ganz besonders interessieren dürften: Soll ich bei einem mir bekannten Priester beichten oder doch lieber bei einem fremden? Soll ich den Beichtstuhl aufsuchen oder doch eher ein Beichtgespräch führen? Wie läuft überhaupt eine Beichte ab, was muss ich dabei tun?

Ohne theologisches Vokabular erklärt der Ratgeber alles durch anschauliche und wirklichkeitsnahe Darlegungen und Vergleiche. Eine abwechslungsreiche Typographie, stimmungsvolle Farbfotos und humorvolle Strichmännchenzeichnungen tragen dazu bei, die Texteinheiten relativ kurz und überschaubar zu halten. In einer Randspalte wird immer wieder auf passende Bibelstellen beziehungsweise auf bestimmte Fragen des YOUCAT-Katechismus als Möglichkeit der Vertiefung verwiesen.

Als praktische Hilfen gibt es außerdem einen modernen "Beichtspiegel", der zu verschiedenen Themen jeweils eine "IN"- und eine "OUT"-Liste bietet, sowie einige Gebete, welche die Beichte begleiten können. Dabei fehlt auch nicht ein Warnhinweis, dass man bei aller ehrlichen Reue nicht fixiert sein sollte auf mögliche Sünden, sondern sich vor allem der barmherzigen Liebe Gottes anvertrauen darf.

Überhaupt ist die Grundstimmung des ganzen Buches eine durchwegs positive. Als Hauptaussage ist überall deutlich zu vernehmen: Die Beichte ist keine unangenehme Pflicht, sondern letztlich ein wertvolles Geschenk, das den Menschen befreit und ihn die überwältigende Liebe Gottes erleben lässt - und das ihm immer wieder einen wirklichen Neuanfang ermöglicht.

So ist das Buch eine gelungene Ermutigung für einen jugendlichen Leserkreis, sich dem unbekannten und eher etwas gefürchteten Bußsakrament zumindest einmal mit Interesse anzunähern. Doch auch viele Erwachsene werden sicher gerne zu den unkomplizierten und lebensnahen Erklärungen greifen, wenn sie sich zu diesem Thema informieren wollen. (Sankt Michaelsbund)

 


Quelle:
KNA