Millionen von Kindern drohen künftig mehr Wetterextreme

Neue Studie veröffentlicht

Mehr Hitzewellen, Überflutungen, Dürren und Waldbrände: Kinder werden durchschnittlich mit sieben mal mehr Wetterextremen konfrontiert sein als ihre Großeltern. Das besagt eine Studie der Kinderrechtsorganisation Save the Children.

Trockenheit in Afrika / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Trockenheit in Afrika / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

Die am Montag veröffentlichte Studie ist in Zusammenarbeit mit der Vrije Universiteit Brussel entstanden. Anlass der Veröffentlichung ist die Veranstaltung Youth4Climate, die am Dienstag in Mailand beginnt.

Besonders Kinder in ärmeren Regionen gefährdet

In einzelnen Ländern drohe eine noch extremere Entwicklung, heißt es in dem Report namens "Born into the Climate Crisis: Why we must act now to secure children's rights" (dt.: In die Klimakrise hineingeboren. Warum wir jetzt handeln müssen, um die Rechte von Kindern zu sichern).

So könnten Kinder in Afghanistan mit 18 mal so vielen Hitzewellen konfrontiert sein wie die älteren Generationen. Kindern in Mali drohten zehn mal so viele Missernten wie ihren Großeltern. "Manche Kinder könnten sogar von mehreren dieser Katastrophen zugleich oder in rascher Folge betroffen sein", mahnen die Studienautoren.

Insbesondere Kinder in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommensstrukturen seien gefährdet. Ihnen drohten übertragbare Krankheiten, Mangelernährung und der Verlust ihrer Häuser. Diese Klima-Effekte könnten Millionen Kinder in anhaltende Armut treiben; Jahrzehnte des Fortschritts im Kampf gegen den Hunger könnten dadurch zunichte gemacht werden.

Appell zum sofortigen Handeln

Der Report zeige eine entsetzliche Realität für die heutige und kommende Generationen von Kindern auf, mahnte die Generaldirektorin von Save the Childern, Inger Ashing. Die jüngsten Hitzewellen in den USA und Kanada, die Waldbrände in Australien, die Flutwellen in Europa und China sowie verschiedene Dürren hätten deutlich gemacht, dass es keine sicheren Orte gebe. "Ohne sofortiges Handeln hinterlassen wir unseren Kindern eine tödliche Zukunft."

Die Klimakrise sei im Kern eine Krise der Kinderrechte, fügte Ashing hinzu. Notwendig seien eine Abkehr von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, finanzielle Sicherheiten und Unterstützung für diejenigen, die am stärksten betroffen seien. Wenn die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden könne, sei die Hoffnung auf eine angenehme Zukunft für noch ungeborene Kinder deutlich größer. Auch müssten die Forderungen und Rechte von Kindern künftig im Zentrum von Klimadebatten stehen.


Quelle:
KNA