Umwelthilfe: VW-Manipulationen sind Körperverletzung

Rücktrittsforderungen

Nach den bekannt gewordenen Abgasmanipulationen wirft die Deutsche Umwelthilfe dem VW-Konzern "vorsätzliche Körperverletzung" vor. Betroffene Fahrzeuge würden bis zu 40-mal mehr hochgiftige Diesel-Abgase ausstoßen als erlaubt.

Abgasuntersuchung / © Patrick Pleul (dpa)
Abgasuntersuchung / © Patrick Pleul ( dpa )

Die Umwelthilfe fordert deshalb den Rücktritt von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn. Am Wochenende hatte der Automobilkonzern eingeräumt, Abgastestes von Diesel-Autos in den USA manipuliert zu haben. Über eine Software wurden die Motoren bei Abgastests heimlich in einen sparsamen Modus versetzt. Die illegalen Tricks waren unter anderem von der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) offengelegt worden. Dem deutschen Automobilkonzern drohen nun Strafen in Milliardenhöhe.

Unklar ist bislang, ob VW auch in Europa die illegalen Abschalteeinrichtungen bei Abgastests eingesetzt hat. Die Umwelthilfe fordert deshalb "eine lückenlose Offenlegung", welche weiteren Diesel-Pkw in den USA und in Europa über vergleichbare Abschalteinrichtungen verfügen. Die Organisation kritisiert neben VW auch den zum VW-Konzern gehörenden Automobilhersteller Audi. Beide Unternehmen wüssten was passiert, wenn bei einem modernen Dieselmotor die Abgasreinigung faktisch abschaltet wird. "Die giftigen Stickoxid-Emissionen explodieren geradezu um ein Zig-faches", betonte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch.


Quelle:
epd