Waldbrände in Amazonien im Juni auf 14-Jahres-Hoch

Verbot der Brandrodung wirkungslos

In der brasilianischen Amazonasregion sind im Juni 2.308 Brandherde registriert worden; der höchste Wert für einen Juni seit 2007. Ein Anstieg der Brandzahlen war eigentlich erst ab Juli erwartet worden, wenn die Trockenzeit ihren Höhepunkt erreicht.

Brandrodung in der Nähe des Yanomami-Dorfes Watoriki in Brasilien / © Jürgen Escher (Adveniat)
Brandrodung in der Nähe des Yanomami-Dorfes Watoriki in Brasilien / © Jürgen Escher ( Adveniat )

Die Daten stammen vom staatlichen Klimainstitut Inpe, wie das Portal G1 (Donnerstag) berichtet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete das von der Regierung in dieser Woche verhängte Verbot von Brandrodungen als unwirksam. Es habe schon 2020 keine Resultate gezeigt.

Brandrodungen während Trockenzeit verboten

Im August und September 2019 hatten verheerende Brände weltweite Aufmerksamkeit erregt. Als Reaktion hatte die Regierung 2020 Brandrodungen während der Trockenzeit verboten. Anfang der Woche untersagte die Regierung die Brandrodungen erneut für 120 Tage. Ein Großteil der Brände in Amazonien sind von Menschenhand gelegt. Daten von 2019 zeigen, dass 72 Prozent der 89.000 Brandherde in jenem Jahr auf dem Gebiet mittelgroßer und großer Farmen registriert wurden.

Wald trockener und anfälliger

Neben Brandrodungen, also dem Abbrennen intakten Waldes, wird auch bereits gerodeter Wald abgebrannt. Das Umweltinstitut Ipam schätzt, dass derzeit rund 5.000 Quadratkilometer bereits gerodeter Wald in naher Zukunft abgebrannt werden könnten. Zudem führen Experten die zunehmenden Brände auf das Wetterphänomen La Nina zurück, da der Wald trockener und damit anfälliger für Brände sei. 2020 wurden trotz des Brandrodungsverbots der Regierung mehr als 100.000 Brandherde in Amazonien registriert.


Quelle:
KNA
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