Misereor für Wechsel zu nachhaltiger Landwirtschaft

Zentrale Bedeutung für den Klimaschutz

Nach Auffassung des Hilfswerks Misereor hat die Landwirtschaft zentrale Bedeutung für Klimaschutz und Entwicklungschancen von Menschen im globalen Süden. Von der Politik fordert Misereor, die Einhaltung der Klimaziele zu verfolgen.

Misereor für Wechsel zu nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft / © Julian Stratenschulte (dpa)
Misereor für Wechsel zu nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Heimische Bauern müssten beim Umbau "hin zu einer nachhaltigen, ökologischeren Landwirtschaft" unterstützt werden, erklärte Misereor am Montag in Aachen anlässlich der Tagung der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung. Damit würden auch die Lebenschancen der Armen in anderen Kontinenten gefördert - diese seien durch "die Auswirkungen der jetzigen Wirtschaftsweise gefährdet.

Im Rahmen seiner Kampagne "Gerecht ist klüger" fordere Misereor unter anderem, die Importe von Soja aus Übersee für Futtermittel zu reduzieren, hieß es. Damit werde die Zerstörung von Lebensräumen für Menschen im Süden gestoppt. Die heimischen Nutztiere müssten zu großen Teilen mit hofeigenem und regionalen Futter versorgt werden. Damit verbunden sei eine Reduzierung der Tierbestände.

Forderung im Blick auf die Landwirtschaftspolitik

Man müsse beim Fleischkonsum "wieder auf ein gesundes Maß kommen, das im Einklang mit der Umwelt, dem Klima und unserer Gesundheit steht", sagte der Misereor-Agrarexperte Markus Wolter. Dies sei ein "entscheidender Faktor" für einen sozial-ökologischen Wandel, den auch die Zukunftskommission anstrebe. Misereor forderte die Bundesregierung auf, in der kommenden Legislaturperiode konsequent eine Landwirtschaftspolitik zur Einhaltung des 1,5 Grad-Limits bei der Erderwärmung zu verfolgen.

Die Zukunftskommission Landwirtschaft soll nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums Empfehlungen und Vorschläge für die Ziele der Landwirtschaft in Deutschland erarbeiten. Sie wurde 2020 von der Bundesregierung eingesetzt - ihre Mitglieder gehören den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft und Verbraucher, Umwelt und Tierschutz sowie Wissenschaft an.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
epd