Deutschland steigt bis spätestens 2038 schrittweise aus der Kohle aus. Bundestag und Bundesrat stimmten am Freitag zwei zentralen Gesetzen zu. Sie sehen einen konkreten Fahrplan zur Stilllegung von Kohlekraftwerken und Strukturhilfen von 40 Milliarden Euro vor.
Das Geld soll den Kohleregionen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg beim Umbau ihrer Wirtschaft sowie beim Ausbau der Infrastruktur helfen. Betreiber von Kohlekraftwerken sollen Milliardenentschädigungen für die vorzeitige Stilllegung ihrer Anlagen bekommen.
Vor anderthalb Jahren hatte eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission den Kohleausstieg bis spätestens 2038 vorgeschlagen. Kohlekraftwerke werden zwar ohnehin nach und nach vom Netz genommen, aber Klimaziele machen einen schnelleren Ausstieg notwendig. Eigentlich wäre erst in den späten 40er Jahren Schluss gewesen für die Kohleverstromung.
(Quelle: dpa, 03.07.2020)
26.11.2020
Die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt fordern einen möglichst baldigen Ausstieg aus der Nutzung von fossilen Energieträgern. Für das Erreichen dieses Ziels seien aber zusätzliche Anstrengungen notwendig.
"Wir befürchten, dass der Kohlekompromiss noch bis 2033 Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in den Förderländern der in Deutschland verstromten Steinkohle zulassen wird", sagte Misereor-Klimaexpertin Kathrin Schroeder am Donnerstag in Berlin. "Für industriell genutzte Kohle, Öl und Erdgas gibt es bisher noch gar keine Ausstiegsperspektive."
Forderung nach schnellerem Ausbau erneuerbarer Energien
Schroeders Kollege bei Brot für die Welt, Joachim Fünfgelt, betonte: "Der Ausbau erneuerbarer Energien sollte viel schneller erfolgen und Energieeffizienz vor allem im Gebäude- und Verkehrssektor deutlicher gesteigert werden." Ohne zusätzliche Anstrengungen werde es nicht gelingen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, so Misereor und Brot für die Welt.
Beide Organisationen legten zur Herbstsitzung des Aktionsbündnisses Klimaschutz am Donnerstag ein Impulspapier vor. Das unter Federführung des Bundesumweltministeriums stehende Aktionsbündnis ist das zentrale Dialogforum zur kontinuierlichen Diskussion klimaschutzpolitischer Positionen zwischen Zivilgesellschaft und der Bundesregierung. Es soll die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaschutzziele für Deutschland unterstützen.
Im Bereich Entwicklungszusammenarbeit sind neben Brot für die Welt und Misereor auch Care, Oxfam und Venro vertreten.
Deutschland steigt bis spätestens 2038 schrittweise aus der Kohle aus. Bundestag und Bundesrat stimmten am Freitag zwei zentralen Gesetzen zu. Sie sehen einen konkreten Fahrplan zur Stilllegung von Kohlekraftwerken und Strukturhilfen von 40 Milliarden Euro vor.
Das Geld soll den Kohleregionen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg beim Umbau ihrer Wirtschaft sowie beim Ausbau der Infrastruktur helfen. Betreiber von Kohlekraftwerken sollen Milliardenentschädigungen für die vorzeitige Stilllegung ihrer Anlagen bekommen.
Vor anderthalb Jahren hatte eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission den Kohleausstieg bis spätestens 2038 vorgeschlagen. Kohlekraftwerke werden zwar ohnehin nach und nach vom Netz genommen, aber Klimaziele machen einen schnelleren Ausstieg notwendig. Eigentlich wäre erst in den späten 40er Jahren Schluss gewesen für die Kohleverstromung.
(Quelle: dpa, 03.07.2020)