Mehr als 11.000 Wissenschaftler haben vor einem weltweiten "Klima-Notfall" gewarnt. Knapp vier Wochen vor dem UN-Klimagipfel erklärten die Forscher aus 153 Ländern im Fachjournal "BioScience", ohne grundlegendes Umsteuern sei "unsägliches menschliches Leid" nicht mehr zu verhindern. "Aus den vorliegenden Daten wird klar, dass ein Klima-Notfall auf uns zukommt."
Die neue Untersuchung zeigt auf, dass die Länder größtenteils beim Einsparen von Treibhausgasen nicht das liefern, was Klimawissenschaftler für notwendig halten. Fast drei Viertel der 184 Zusagen zum Einsparen von Treibhausgasen, die Länder im Rahmen des Pariser Abkommens eingereicht haben, sind demnach nicht ehrgeizig genug. Gemessen am Ziel, den Ausstoß bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren, seien nur die 28 EU-Staaten gemeinsam und sieben weitere Länder auf Kurs, heißt es in der am 5. November 2019 vorgestellten Auswertung von fünf Autoren, von denen vier auch schon für den Weltklimarat IPCC gearbeitet haben.
Im Pariser Abkommen haben sich fast alle Staaten der Welt das Ziel gesetzt, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, um katastrophale Folgen wie Hitzewellen und Dürren, extreme Regenfälle und den Anstieg der Meeresspiegel zu begrenzen. Ginge es weiter wie bisher, läge der Anstieg Ende dieses Jahrhunderts wohl bei gut drei Grad.
Der vergangene Monat war nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der global wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen dort 1981. Der Oktober sei damit der fünfte Monat in Folge, der bisherige Rekordtemperaturen übertraf oder nahe an diese herankam, hieß es am Dienstag.
Es ist schon lange klar, dass die Klimaschutz-Pläne in der Summe nicht ausreichen. Alle fünf Jahre sollen sie dem Pariser Abkommen zufolge deshalb nachgeschärft werden. 2020 ist es soweit, dann sollen neue Pläne auf dem Tisch liegen.
(Quelle: dpa, 05.11.2019)
21.04.2020
Normalerweise ist der Nordpol das ganze Jahr über mit Eis bedeckt. Eine Studie sagt jetzt eisfreie Sommer noch vor dem Erreichen des Jahres 2050 voraus. Der Klimaschutz sei entscheidend bei den Terminen.
Der Arktische Ozean wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch vor 2050 in manchen Sommern eisfrei sein. Das ergab eine internationale Studie, die von der Uni Hamburg koordiniert und am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Forscher befürchten "schwerwiegende Folgen für die Natur". Wann genau dies passieren werde, hänge entscheidend vom Klimaschutz ab.
Analysiert wurden aktuelle Ergebnisse von 40 verschiedenen Klimamodellen, die von wenig Klimaschutz und ungebremsten Kohlendioxid-Emissionen in der Zukunft ausgehen. Wie erwartet, zeigen diese Simulationen einen beschleunigten Verlust von Meereis im Sommer. Doch laut Studie verschwindet das Meereis selbst dann, wenn der CO2-Ausstoß künftig rasch reduziert wird.
Eisfläche am Nordpol
Zurzeit ist der Nordpol das ganze Jahr über von Meereis bedeckt. Jeden Sommer schrumpft die Eisfläche, im Winter wächst sie wieder an. Dabei hat das Meereis im Zuge der globalen Erderwärmung in den letzten Jahrzehnten bereits rapide an Fläche verloren.
"Für die Natur sind die Folgen problematisch", sagte Dirk Notz, Professor am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg: Die Eisdecke sei Jagdrevier und Lebensraum für Eisbären und Robben.
Gleichzeitig spiele das Meereis eine wichtige Rolle im Klimasystem, weil seine helle Oberfläche das Sonnenlicht reflektiert und so die Arktis kühlt, erklärte Notz weiter. Wie viele Sommer in Zukunft eisfrei sein würden, hänge wesentlich von der Höhe der künftigen CO2-Emissionen ab.
Während bei starkem Klimaschutz eisfreie Jahre nur gelegentlich aufträten, würden sie bei höheren Emissionen zum Normalfall werden. Notz: "Der Mensch hat also in der Hand, wie oft das Meereis am Nordpol im arktischen Sommer komplett verloren geht."
Mehr als 11.000 Wissenschaftler haben vor einem weltweiten "Klima-Notfall" gewarnt. Knapp vier Wochen vor dem UN-Klimagipfel erklärten die Forscher aus 153 Ländern im Fachjournal "BioScience", ohne grundlegendes Umsteuern sei "unsägliches menschliches Leid" nicht mehr zu verhindern. "Aus den vorliegenden Daten wird klar, dass ein Klima-Notfall auf uns zukommt."
Die neue Untersuchung zeigt auf, dass die Länder größtenteils beim Einsparen von Treibhausgasen nicht das liefern, was Klimawissenschaftler für notwendig halten. Fast drei Viertel der 184 Zusagen zum Einsparen von Treibhausgasen, die Länder im Rahmen des Pariser Abkommens eingereicht haben, sind demnach nicht ehrgeizig genug. Gemessen am Ziel, den Ausstoß bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren, seien nur die 28 EU-Staaten gemeinsam und sieben weitere Länder auf Kurs, heißt es in der am 5. November 2019 vorgestellten Auswertung von fünf Autoren, von denen vier auch schon für den Weltklimarat IPCC gearbeitet haben.
Im Pariser Abkommen haben sich fast alle Staaten der Welt das Ziel gesetzt, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, um katastrophale Folgen wie Hitzewellen und Dürren, extreme Regenfälle und den Anstieg der Meeresspiegel zu begrenzen. Ginge es weiter wie bisher, läge der Anstieg Ende dieses Jahrhunderts wohl bei gut drei Grad.
Der vergangene Monat war nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der global wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen dort 1981. Der Oktober sei damit der fünfte Monat in Folge, der bisherige Rekordtemperaturen übertraf oder nahe an diese herankam, hieß es am Dienstag.
Es ist schon lange klar, dass die Klimaschutz-Pläne in der Summe nicht ausreichen. Alle fünf Jahre sollen sie dem Pariser Abkommen zufolge deshalb nachgeschärft werden. 2020 ist es soweit, dann sollen neue Pläne auf dem Tisch liegen.
(Quelle: dpa, 05.11.2019)