Französische Bischöfe kritisieren Vorschlag zu Bioethikreform

"Kein Mensch darf anderen wie Objekt behandeln"

Ende Januar befasst sich Frankreichs Senat mit der Reform des Bioethikgesetzes. Damit soll unter anderem künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt, die Forschung an Embryonen ausgeweitet werden. Die Bischöfe im Land äußern Vorbehalte.

Mit der Bioethik-Reform in Frankreich soll unter anderem künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt werden / © Natalia Deriabina (shutterstock)
Mit der Bioethik-Reform in Frankreich soll unter anderem künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt werden / © Natalia Deriabina ( shutterstock )

"Kein Mensch darf einen anderen wie ein Objekt behandeln", lautet die Überschrift einer am Montag in Paris veröffentlichten Stellungnahme der Bischofskonferenz. Darin betonen die Geistlichen, dass der Respekt vor dem Leben bei dem Gesetzesvorhaben Priorität haben sollte.

Der Senat hatte den Gesetzesvorschlag zuletzt dahingehend erweitert, dass Präimplantationsdiagnostik auch auf Chromosomenabweichungen ausgeweitet werden kann. Damit könnten Paare künftig entscheiden, Embryos mit Down-Syndrom nicht einpflanzen zu lassen. Die Bischöfe kritisierten diesen Schritt. "Ein Kind ohne jede genetische Abweichung zu wollen, ist nicht nur eine Illusion, es würde auch unsere Menschlichkeit 'entmenschlichen'!", heißt es in der Stellungnahme.

Im Herbst hatte die Nationalversammlung über eine erste Fassung der Bioethikreform abgestimmt. Ab 21. Januar diskutiert das Plenum des Senats über den Gesetzentwurf.


Quelle:
KNA