Bischof in Mauretanien sieht dramatische Folgen des Klimawandels

"Die Ärmsten der Armen müssen ausbaden, was andere angerichtet haben"

Seit Jahrzehnten setzten immer wieder die Regenzeiten aus in dem nordwestafrikanischen Land aus. Die Auswirkungen für die Weidewirtschaft in Mauretanien sind katastrophal, sagt Martin Happe, Bischof von Nouakchott.

Trockenheit in Mauretanien / © Steph Lucas (shutterstock)
Trockenheit in Mauretanien / © Steph Lucas ( shutterstock )

Der katholische Bischof von Nouakchott, Martin Happe, sieht dramatische Auswirkungen des Klimawandels in Mauretanien und Umgebung. "Die Ärmsten der Armen müssen ausbaden, was andere angerichtet haben", sagte der 74-Jährige am heutigen Mittwoch.

"1973 fing es an, dass die bis dahin regelmäßigen Regenzeiten aussetzten, die Palmen-Haine und die großen Bäume gingen ein, und Dorngestrüpp trat an die Stelle", so der Geistliche. In diesem Sommer habe er in Mauretanien erlebt, wie die Regenzeit im Süden des Landes einen Monat später als gewöhnlich eingesetzt und nur aus sporadischen Regenfällen bestanden habe. Für die Weidewirtschaft sei das "katastrophal".

Extreme Landflucht

Viele Menschen, die auf dem Lande keine Zukunft mehr sähen, zögen nach Nouakchott. Die Stadt habe bereits mehr als eine Million Einwohner, sei dafür aber gar nicht ausgelegt. Zudem seien viehzüchtende Nomaden "gar nicht auf das Stadtleben eingestellt", sagte der Bischof. All diese Entwicklungen führten zu enormen sozialen Herausforderungen.

Der aus dem nordrhein-westfälischen Sendenhorst stammende Martin Happe wurde 1995 zum Bischof von Nouakchott in Mauretanien geweiht und gehört der Ordensgemeinschaft der Afrikamissionare ("Weiße Väter") an. Er lebt seit 1973 in Afrika, wo er zunächst viele Jahre lang in Mali tätig war.


Quelle:
KNA