Vatikan-Tagung zu Schutz indigener Völker und Klimawandel

"Notwendige Kooperation"

Im Rahmen einer Studientagung im Vatikan wurde die Bedeutung des Engagements der indigenen Völker betont. Ihr Kampf gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes diene "der ganzen Menschheit".

Vatikanische Gärten: Baumspitzen vor der Kuppel des Petersdoms / © Kiriusku (shutterstock)
Vatikanische Gärten: Baumspitzen vor der Kuppel des Petersdoms / © Kiriusku ( shutterstock )

"Ihr Wissen ist ein Schlüssel, mit den Ressourcen dieses Planeten angemessen umzugehen", so Mattia Prayer Galletti vom Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in Rom. Der leitende technische Spezialist des IFAD sprach am Samstagabend bei einer Veranstaltung im Vatikan über "die notwendige Kooperation internationaler Organisationen und katholischer Kirche" für die Amazonas-Region.

Die Zusammenarbeit mit Indigenen-Vertretern weltweit sei für den IFAD sehr bereichernd, so Galletti. Diese Völker müssten dringend stärker geschützt werden, auch weil sie überproportional Opfer von Gewalt werden. 80 Prozent aller Morde an Indigenen geschehen laut Galletti derzeit in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und auf den Philippinen.

Studientagung organisiert von der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.

Die halbtägige Studientagung wurde organisiert von der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. im Rahmen der Amazonas-Synode, die derzeit im Vatikan stattfindet. Stiftungspräsident Federico Lombardi begründete die Veranstaltung damit, dass man die Impulse Papst Benedikts XVI. (2005-2013) für eine ganzheitliche Ökologie für Natur und Mensch fortsetzen wolle. Zudem gelte es, die Kontinuität des Lehramts zu Franziskus aufzuzeigen. Mitunter sei schon vergessen, dass Benedikt gegen Ende seiner Amtszeit als "grüner Papst" betitelt worden sei.

Rene Castro-Salazar, stellvertretender Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), rief eindringlich dazu auf, eigene Lebensgewohnheiten zu ändern. "Alle Länder und alle Menschen sind verantwortlich für den Klimawandel", so der frühere Umweltminister Costa Ricas. Dies sei "keine Frage von Ideologien, sondern des Überlebens".

Als Beispiele, wie die Folgen des Klimawandels zu mildern seien, nannte Castro-Salazar diverse Aufforstungsprojekte und alternative Wirtschaftsweisen in seiner Heimat wie auch andernorts. Die technischen Mittel und Wege seien vorhanden, was fehle, seien der politische Wille der Verantwortlichen und der moralische Wille vieler Menschen.


Quelle:
KNA