Bischof Genn prangert Verantwortungslosigkeit an

Wir haben keine Welt in der Reserve

Münsters Bischof Felix Genn hat Verantwortungslosigkeit gegenüber der Schöpfung und dem Weltklima angeprangert. "Wir verhalten uns so, als ob wir noch eine Welt in Reserve hätten", erklärte Genn am Mittwoch vor Journalisten in Münster.

Bischof Genn: Keine zweite Welt in der Reserve (shutterstock)
Bischof Genn: Keine zweite Welt in der Reserve / ( shutterstock )

"Die Armen sind wieder einmal die ersten Opfer des Konsumverhaltens der Reichen, also auch von uns. Das ist eine neue Form von Unterdrückung und Ausbeutung." Genn äußerte sich anlässlich der Eröffnung des Monats der Weltmission am Sonntag in Münster. Er wird jährlich von den katholischen Hilfswerken missio Aachen und missio München organisiert. Höhepunkt ist der Weltmissionssonntag am 27. Oktober.

Genn rief dazu auf, die künftigen Generationen und die Ärmsten der Armen weltweit in den Blick zu nehmen sowie das eigene Verhalten zu überprüfen und zu verändern. "Und ich meine es sehr ernst, wenn ich sage, dass jeder sich an die eigene Nase fassen sollte: Wie konsumiere ich? Kaufe ich nachhaltig ein? Wie reise ich und bewege mich fort?", so der Bischof.

Weltweite Solidarität mit den Ärmsten werde angesichts der erschreckenden Wiederbelebung eines dumpfen Nationalismus in vielen Ländern umso wichtiger.

Monat der WEltmission

Nordostindien steht im Mittelpunkt des diesjährigen Monats der Weltmission, wie der Aachener missio-Präsident Dirk Bingener, erläuterte. "Es ist eine Freude, die junge, missionarische Kirche dort mit ihren etwa zwei Millionen Katholiken zu unterstützen", so der Chef des Hilfswerks.

Sie verbinde beispielhaft Seelsorge und kirchliche Sozialarbeit mit dem Einsatz für Frieden und Menschenrechte. In einem Gebiet, in dem mehr als 20 indigenen Völker lebten, die politischen Verhältnisse instabil seien und es zu vielen kleinen gewalttätigen Konflikten komme, sei die Versöhnungsarbeit der Kirche vor Ort ein Vorbild.

Die Eröffnung des Monats der Weltmission findet ab 11.30 Uhr auf dem Münsteraner Domplatz statt. Nach einem Gottesdienst mit Bischof Genn unter freien Himmel ist zusammen mit der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) und der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) ein weltkirchliches Erntedankfest geplant.

In den kommenden Wochen finden bundesweit Veranstaltungen mit missio-Projektpartnern aus Nordostindien statt. Am Weltmissionssonntag, dem 27. Oktober, sammeln dann mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in armen Ländern.

 

Bischof Felix Genn im Ornat / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Felix Genn im Ornat / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA