Bartholomaios I. fordert weltweites Vorgehen gegen Klimawandel

"Fetischismus der Gewinnmaximierung"

Patriarch Bartholomaios I. hat am Weltschöpfungstag scharfe Kritik an der wirtschaftlichen Entwicklung geäußert. Dass die Menschen die Augen vor dem Klimawandel verschließen würden sei "unvorstellbar". 

Globalisierung und die Natur / © rangizzz (shutterstock)
Globalisierung und die Natur / © rangizzz ( shutterstock )

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. ruft zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen den Klimawandel auf. In einem Hirtenbrief zum Schöpfungstag am 1. September schrieb er: "Es ist unvorstellbar, dass die Menschheit sich in Kenntnis der Größe dieser Problematik weiterhin so verhält, als ob sie keine Kenntnis davon hätte."

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie übte deutliche Kritik an einem Modell der wirtschaftlichen Entwicklung "mit dem Fetischismus der wirtschaftlichen Wachstumsindikatoren und der Gewinnmaximierung".

Bartholomaios: Probleme noch verschärft

Weithin herrsche immer noch die Auffassung, es gebe keine andere Option, und die Nichtanpassung an die unerbittliche Wirtschaftslogik würde zu unkontrollierten Szenarien führen.

Diese Ansicht habe aber die ökologischen und gesellschaftlichen Probleme noch verschärft, so der Geistliche. Zugleich würden alternative Entwicklungsmöglichkeiten und die Macht sozialer Solidarität und Gerechtigkeit verkannt. Der Patriarch betonte: "Die Sorge für den Schutz der Bewahrung der Schöpfung und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit sind untrennbar miteinander verbunden."

Der 1. September wird in der orthodoxen Kirche als "Tag der Bewahrung der Schöpfung" begangen und ist zugleich der Beginn des Kirchenjahres.


Quelle:
KNA