Kloster Plankstetten setzt seit 25 Jahren auf Öko-Landbau

Das "grüne Kloster"

"Denn wir sind ja Teil der Schöpfung": Seit 25 Jahren betreibt die Benediktinerabtei Plankstetten ökologische Landwirtschaft. Dadurch wurde der Ort in der Oberpfalz überregional als "grünes Kloster" bekannt.

Frater Richard Schmidt, Ökonom und Landwirt der Benediktinerabtei Plankstetten / © Christopher Beschnitt (KNA)
Frater Richard Schmidt, Ökonom und Landwirt der Benediktinerabtei Plankstetten / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Über ihren Staudenhof mit fünf Mitarbeitern bestellt die Abtei eine Fläche von rund 300 Hektar. Neben dem Anbau von Feldfrüchten gibt es eine Viehhaltung, darunter 350 Schweine, 290 Rinder und Kühe sowie 70 Schafe. Von den Erzeugnissen leben die Mönche direkt oder indirekt, indem sie sie verkaufen. Bio-Landbau erfordert etwa artgerechte Tierhaltungsformen und den Verzicht auf Gentechnik, präventive Antibiotika-Gaben sowie chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger.

Maßgeblich zur Umstellung auf den Öko-Landbau beigetragen hat einst Frater Richard Schmidt (51). Der Ökonom der Abtei sagte am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Unser Agrarbereich stand Ende der 1980er Jahre zur Disposition, nachdem der zuständige Bruder gestorben war. Dann kam ich ins Kloster und habe seine Arbeit übernommen. Nach kurzer Zeit allerdings habe ich den konventionellen Betrieb einfach nicht mehr ausgehalten."

"Denn wir sind ja Teil der Schöpfung"

Für ihn als Christen zentral sei Jesu Botschaft von der Liebe, die alles umspanne, so Schmidt. "Alles – nicht nur uns Menschen. Mit diesem Bewusstsein kann ich doch nicht hingehen und für möglichst viel Profit möglichst viel aus dem Boden und den Ställen herausholen, ohne jede Rücksicht auf die Umwelt. Auf die Schöpfung, die genauso von Gott gemacht ist wie wir." Wer diese so ausbeute wie die konventionelle Agrarwirtschaft, "tritt den Herrgott mit Füßen. Das ist ein widermenschliches System, wir schaden uns selbst damit. Denn wir sind ja Teil der Schöpfung", erklärte der Mönch.

Statt wie früher nur eine vier-, gebe es auf dem Staudenhof heute zum Beispiel eine sechsjährige Fruchtfolge auf den Feldern. Dadurch könne sich der Boden regelmäßig erholen. "So bewahren wir ihn langfristig als unsere Lebensgrundlage." Außerdem achteten die Benediktiner darauf, ihre Wertschöpfung großteils in der Umgebung zu halten: "Wir geben die Hälfte unserer Investitionen nicht weiter weg als 30 Kilometer, was auch klimaschädlichen Verkehr verringert. So versorgen wir uns und unsere Region auf zukunftsfähige Weise", erklärte Schmidt.


Benediktiner-Frater Richard Schmidt bringt eine Herde Kühe aus dem Stall / © Katharina Ebel (KNA)
Benediktiner-Frater Richard Schmidt bringt eine Herde Kühe aus dem Stall / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA